Bremen auf Platz 3

Die BKK hat ihre Krankheitsfälle analysiert

Bremen taz ■ Die Bremer sind ein gesundes Völkchen - zumindest was das Körperliche angeht. Psychisch sieht es allerdings düster aus: Hier verzeichnet die Analyse der Betriebskrankenkasse (BKK) eine Verdopplung der Erkrankungen. Für diese Erkenntnis wurden 6,75 Millionen Krankheitsbefunde bundesweit und 44.000 in Bremen ausgewertet.

Einen gewaltigen Sprung auf der Gesundheitsskala machten die Beschäftigten in der öffentlichen Verwaltung, „die stets die höchsten Krankenstände aufwiesen“: Gab es 1999 noch 23,5 Krankheitstage je Beschäftigten, sank die Zahl auf 16. Die Bremer sind sogar nur 12,4 Tage krank, womit sie sich den dritten Platz, hinter den emsigen Bajuwaren und den Schwaben, holen. Am ungesündesten leben dabei offenbar die Angestellten in der Abfallbeseitigung: Mit 20,1 Krankheitstagen (Bundesschnitt) sind sie doppelt so lange krank wie Angestellte in Banken und Versicherungen (10 Tage).

Am häufigsten betroffen ist das Muskel-Skelett-System (26,5 Prozent), gefolgt von den Atemwegen (16,9 Prozent), Platz 3: Verletzungen und Vergiftungen. Auf Rang vier kommen schon die psychischen Erkrankungen ein. Am meisten mit den Nerven zu kämpfen haben Wach- und Aufsichtspersonal, KraftfahrzeugführerInnen, KrankenpflegerInnen, FernmeldemonteurInnen und SozialarbeiterInnen. Interessant ist, dass Frauen offenbar das sensiblere Geschlecht sind: Während unter weiblichen Versicherten 2,5 Tage durch psychische Erkrankungen zerstört werden, sind es bei ihren männlichen Artgenossen 1,7 Tage.