Kongos Rebellen erklären Krieg

BERLIN taz ■ Der Anführer der abtrünnigen ruandischstämmigen Truppen im Osten der Demokratischen Republik Kongo, Laurent Nkunda, hat in Reaktion auf das Massaker an 159 Banyamulenge-Flüchtlingen aus Kongo in Burundi am Wochenende einen Krieg zum Sturz der Allparteienregierung in Kinshasa angekündigt. „Ich habe nichts mehr zu schaffen mit einer Macht, die sich als Schlächter der eigenen Bevölkerung aufführt“, sagte er in einer gestern veröffentlichten Erklärung. „In den nächsten Tagen werde ich den Prozess einleiten, dass mit allen Mitteln diese Regierung die Bühne freimacht und dass eine richtige Regierung eingesetzt wird.“ Nkunda hatte im Juni eine Woche lang mit seinen Kämpfern die Stadt Bukavu besetzt. Seitdem hält er sich unweit der Stadt verschanzt, hatte aber bisher beteuert, er erkenne Kongos Regierung an. Nun beschuldigt er die Regierungsarmee in Bukavu einer „systematischen ethnischen Säuberung gegen die Banyamulenge und andere ruandischsprachige Kongolesen“. D.J.