Bildung für Kitas

Initiative für Vorschulbildung will die Kindergärten zu öffentlichen Bildungseinrichtungen machen. Heute diskutiert sie mit Fachleuten

Bremen taz ■ Bildungs- und Erziehungskonzepte für das Vorschulalter müssen neu definiert werden, formuliert die „Bremer Initiative für Vorschulbildung“ in ihren Thesen (www.weitblick.de). Heute diskutiert die Initiative u.a. mit dem Vertreter der Jugend- und Sozialbehörde Heinz Knödel, der federführend ist für die Erarbeitung eines „Bildungsrahmenplanes“ für den Kindergartenbereich. Wir fragten ihn, worum es dabei geht.

taz: Was soll anders werden im Kindergarten? Was soll dieser Rahmenplan bringen?Heinz Knödel: Der Rahmenplan soll den Kindergarten als frühkindliche Bildungseinrichtung – darüber diskutieren wir nicht erst seit Pisa – unterstützen. Er soll verbindlich sein für alle Einrichtungen in Bremen.

Was wird da geregelt?Die Lernbereiche werden festgelegt. „Bewegung, Rhythmik“ zum Beispiel, „Musik, Spiel und Phantasie“, „sprachliche und nonverbale Kommunikation“, „Natur, Umwelt und Technik“...

Gibt es einen Kindergarten in Bremen, in dem „Bewegen nach Rhythmen“ nicht auf dem Programm steht?Man könnte sagen, das ist nichts Neues. Neu ist: Wir beschreiben, wie Kinder lernen. Wir beschreiben die Selbstbildungsprozesse und die Rolle des Fachpersonals dabei. Der Bereich „Natur, Umwelt, Technik“ etwa wird in den wenigsten Einrichtungen umgesetzt. Das hat unterschiedliche Gründe, das hat auch mit der Ausbildung zu tun.

Die Kindergärten in privater Trägerschaft haben sich einer Qualitätskontrolle unterzogen. Ist das da nicht abgefragt worden?Jeder Träger, der Zuwendungen der Stadtgemeinde erhält, ist verpflichtet, ein Qualitätsmanagement durchzuführen. Aber da sind diese Bildungsbereiche nicht abgefragt worden. Diesen Bildungsrahmenplan wollen wir im Konsens mit den Trägern entwickeln.

Wird am Ende stehen: Um diesen Plan umsetzen zu können, braucht man mehr als eine Kraft auf 20 Kinder und eine bessere Ausbildung der Kindergärtnerinnen?Es wird einiges darin stehen. Der Entwurf soll Ende des Jahres fertig sein. Ein Teil dieses Rahmenplanes beschreibt auch die erforderliche Qualität der Strukturen zur Gestaltung der Ausbildung.

Es gibt Bildungsforscher, die sagen: Kinder, die mit fünf Jahren schon schreiben lernen, sollen dann auch flexibel in die Schule aufgenommen werden. Ist diese Flexibilität auch Thema bei Ihnen?Nein. Aber wir beschreiben den Übergang zwischen Kindergarten und Schule. Da müssen beide Bereiche aufeinander zugehen. Aber das Thema flexibler Übergang in die Schule gehört nicht zu den Aufgaben dieses Rahmenplans.

Ist bei der Erarbeitung dieses Rahmenplanes jemand vom Bildungsressort dabei?Ja.

Fragen: kawe

Veranstaltung mit Annelie Keil, Ilse Wehrmann, Ulrike Hauffe und Heinz Knödel heute (16.9.) 17 - 19.30 Uhr, Domkapitelhaus