Betr.: kinotaz nord

A

Ayakta Kal Türkei 2009, R: Adnan Güler, D: Mehmet Aslan, Okan Karacan

„Türkisches Drama: Ali und Jasemin sind ein Paar – doch beinah zerstören Missverständnisse ihre Beziehung.“ (spielfilm.de) H, HB, HH

B

Berlin Calling Deutschland 2008, R: Hannes Stöhr, D: Paul Kalkbrenner, Rita Lengyel

„Feines Porträt eines Technomusikers, gedreht an Original-Schauplätzen der Clubszene von Berlin. Drogen, Liebe, Wahnsinn – alles ist drin in dem dritten Film von Regisseur Hannes Stöhr (‚Berlin is in Germany‘, ‚One Day in Europe‘). Technomusiker Paul Kalkbrenner, der hier neben Filmgrößen wie Corinna Harfouch sein Schauspieldebüt gibt, spielt den Musiker Ickarus, der zwischen Albumproduktion und geschlossener Anstalt steht. Nicht nur ein Film für Clubgänger.“ (tip) HH

Bolt – Ein Hund für alle Fälle USA 2008, R: Byron Howard, Chris Williams

„Einen Hund, der als Superheld einer Fernsehserie ein Mädchen beschützt und diese Fiktion für Realität hält, verschlägt es in die raue Wirklichkeit, als sein Frauchen entführt wird. Zusammen mit einer Straßenkatze und einem Hamster, der sich als sein größter Fan entpuppt, macht sich der Vierbeiner quer durch Amerika auf die Suche nach dem Kind. Der erste auch für eine 3D-Auswertung konzipierte Animationsfilm aus dem Hause Disney unterhält dank liebevoll entworfener Charaktere, hübscher Wortwitze und frecher Persiflagen und erteilt nebenbei anrührende, nicht allzu kitschige Lektionen in Sachen Freundschaft und Zusammenhalt.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Bride Wars – Beste Feindinnen USA 2008, R: Gary Winick, D: Anne Hathaway, Kate Hudson

„Wie aus besten Freundinnen die ärgsten Feindinnen werden: Weil sie beide das Datum ihrer Hochzeit auf denselben Termin festgesetzt haben, machen sich eine Lehrerin und eine Rechtsanwältin in den drei Monaten davor das Leben gegenseitig zur Hölle. Weil sie dabei auch ihre Intelligenz und ihren gesunden Menschenverstand suspendieren, wird das Anschauen dieser witzlosen Komödie für den Zuschauer zur Qual - und nebenbei zu einem Argument gegen Hochzeiten der opulent-aufgeplusterten Art.“ (tip) HB, HH

Buddenbrooks Deutschland 2008, R: Dr. Heinrich Breloer, D: Armin Mueller-Stahl, Iris Berben

„Über drei Generationen hinweg schildert Thomas Mann in seinem Roman den Aufstieg und Fall einer Lübecker Kaufmannsfamilie im 19. Jahrhundert. Die schnelle Abfolge von Erfolg und Niederlage, von Glück und Tod stürzt die Familie in ein Wechselbad der Gefühle. Allzu oft werden diese Schicksalsschläge von schwerem Unwetter mit Blitz und Donner begleitet. Das ist pures Klischee, und doch gelingt es dem Film mit beeindruckender Souveränität, jeden Anflug von Pathos zu vermeiden. Keine großen Gefühle, sondern verhaltene Trauer - und am Ende ein Gefühl der Wehmut, das die Bilder lange nachwirken lässt.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI, OL

C

Caótica Ana Spanien 2007, R: Julio Médem, D: Manuela Vellés, Charlotte Rampling

„Ana ist eine jugendliche Malerin, die in einer alternativen Madrider Künstlergemeinschaft die erste große Liebe erlebt, unter Hypnose plötzlich auf eine gewaltige Reinkarnationsgeschichte zurückblickt, daraufhin in die USA segelt, wo sie langsam ihre historische Sendung anzunehmen beginnt. So krude, hochtrabend und durcheinander, wie es klingt, ist es auch. Der Spanier Julio Medem (‚Die Liebenden des Polarkreises‘) am Tiefpunkt seiner Karriere.“ (tip) HB

Chiko Deutschland 2007, R: Özgür Yildirim, D: Denis Moschitto, Moritz Bleibtreu

„‚Chiko‘, ein türkischer Kleinganove, und sein Kumpel Tibet träumen davon, eines Tages im weißen Mercedes über das harte Pflaster ihres Viertels zu gondeln und der Kiezgröße Brownie das Revier streitig zu machen. Mit viel Schmackes hat Özgür Yildirim diesen von Fatih Akin produzierten Hamburger Gangsterfilm inszeniert, rüde und ungestüm wie seine Helden. Auch ein wenig Protzgehabe ist dabei, wenn Yildirim dem Zuschauer in den Dialogen ständig Slangausdrücke um die Ohren haut, um zu beweisen, wie gut er die Straße kennt, oder wenn er bei Gewaltszenen das zeigt, was besonders weh tut. Doch mit genauem Blick, zupackender Inszenierung und viel Humor erschafft er schillernde Figuren, die ihre Herkunft aus anderen Filmen wie Martin Scorseses ‚Hexenkessel‘ immer mehr vergessen lassen.“ (Der Spiegel) HH

Claude Chabrol: Nada Frankreich/Italien 1973, R: Claude Chabrol, D: Fabio Testi, Maurice Garrell

„Nachdem eine Anarchistengruppe den amerikanischen Botschafter aus einem Pariser Bordell entführt hat, kommt es zur unaufhaltsamen Eskalation von Gewalttätigkeiten zwischen den Kidnappern und der Staatsgewalt, wobei beide Parteien jenseits aller Vernunft in pathologische Verhaltensweisen verfallen. Umstrittene Polit-Parabel von Claude Chabrol.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

D

Dauernd Ferien - Permanent Vacation USA 1882, R: Jim Jarmusch, D: Chris Parker, Leila Gastil / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein lyrisches Portrait New Yorks und des 16jährigen Allie Parker. Innere und äußere Räume werden identisch durch die Wechselbeziehung zwischen den Straßen der Lower-East-Side und der Menschen, die in ihnen leben. In diesem Raum wächst eine neue Kultur: Spraydosenzeichen, Musikfetzen, flüchtig, ohne Vergangenheit und ohne Zukunft. Auch Allie hinterläßt keine Spuren; er ist in dauernder Bewegung ohne Richtung, deren extremer Ausdruck ein autistischer, tranceartiger Tanz ist.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Down by Law USA 1996, R: Jim Jarmusch, D: Tom Waits, John Lurie, Roberto Benigni / Originalfassung mit Untertiteln

„In einer Gefängniszelle werden ein desillusionierter Discjockey und ein großspuriger Zuhälter zu einer Notgemeinschaft gezwungen, die erst durch die Vermittlung eines warmherzigen italienischen Mitgefangenen erträglich wird. Auf der gemeinsamen Flucht durch die Sümpfe Louisianas lernen sich die drei gegenseitig schätzen und achten. Eine ironische Komödie, die in märchenhafter Form von den Bemühungen um Menschlichkeit in einer desolaten Umwelt berichtet. Hervorragend inszeniert und fotografiert, von glänzenden Darstellern getragen.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Drei Affen. Nichts hören – nichts sehen – nichts sagen Türkei / Frankreich / Italien 2008, R: Nuri Bilge Ceylan, D: Hatice Aslan, Yavuz Bingöl / Originalfassung mit Untertiteln

„Nuri Bilge Ceylans beziehungsreicher Gefühlsthriller ‚Üç Maymun‘ (Drei Affen) beginnt wie ein Krimi von Simenon oder Chabrol: Regen, ein Auto rast durch die Nacht, ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit, der einen Unfall auslöst. Am nächsten Morgen bezahlt der Verursacher, ein erfolgreicher Politiker, seinem Fahrer einen Batzen Geld dafür, dass er für ihn Unfall und Fahrerflucht übernimmt und die Gefängnisstrafe absitzt. Im Zentrum von ‚Drei Affen‘ steht, was die falsche Schuld mit der Familie des Fahrers macht, wie sie sich in tatsächliche Schuld verwandelt. Mit erlesenen, manchmal fast etwas zu wohlgestalteten Bildern hat Ceylan, der zurzeit führende türkische Filmemacher die Ehre eines Autorenkinos gerettet, das noch nicht den Konventionen jenes Arthouse-Mainstreams folgt, der mit Ethnoklischees und ‚relevanten‘ Stoffen längst neben den Blockbustern einen zweiten, gleichförmig fließenden Strom bildet.“ (Frankfurter Allgemeine) H

Die dünnen Mädchen Deutschland 2008, R: Maria Teresa Camoglio

„Dokumentarfilm über acht magersüchtige junge Frauen, die in einer Spezialklinik von ihrer selbstzerstörerischen Krankheit loskommen wollen. In der Begegnung mit den Anorexikerinnen setzt die kunstsinnige Inszenierung primär auf arrangierte Elemente wie einen Flamenco-Kurs, der zur bildmächtigen Metapher für die Krankheit wie ihre Heilung wird. Der bestechende, lebensbejahende Film zeigt dank seiner klugen Dramaturgie den steinigen Weg der Süchtigen zum Kern ihres Leidens und macht deren unzugängliche Gefühle nacherlebbar.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

E

Easy Rider USA 1969, R: Dennis Hopper, D: Dennis Hopper, Peter Fonda

„Die sentimentale Paranoia des Films entsprach offensichtlich den Vorstellungen einer riesigen jugendlichen Fangemeinde. In den später Sechzigern war es cool zu glauben, man könne nicht gewinnen und daß alles manipuliert und hoffnungslos war. Die Landschaften hatten blendende Formen; die überwältigende Musik von Jimi Hendrix und Gruppen wie ‚The Band‘ und ‚The Byrds‘ gaben den schleppenden Sequenzen einen Puls, und Peter Fonda mit seiner Miene von heiliger noblesse obligé starb für die Sünden Amerikas. Der Film wurde zu einer rituellen Erfahrung.“ (Pauline Kael) HH

Effi Briest Deutschland 2009, R: Hermine Huntgeburth, D: Julia Jentsch, Sebastian Koch

„Hermine Huntgeburths Neuinterpretation des klassischen Stoffes geradezu undogmatisch. Ihr Film hält sich eng an die literarische Vorlage und entwickelt doch ein erstaunliches Eigenleben. Trotz historischer Dekors wirkt die Geschichte alles andere als altmodisch. Im Gegenteil: In jeder Szene spürt man die Hingabe, die Begeisterung und die Souveränität, mit der sich die Regisseurin und ihr glänzendes Ensemble den Roman angeeignet haben. Hermine Huntgeburth (‚Die weiße Massai‘, ‚Bibi Blocksberg‘) sieht in Effi nicht das Opfer einer gnadenlosen Gesellschaft, sondern eine freiheitsliebende Frau, die selbstbewusst ihren Weg geht. Das macht sie auch im Jahr 2009 zu einem Kind ihrer Zeit - und zu einem echten Vorbild für freche Mädchen und wilde Hühner.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI, OL

Er steht einfach nicht auf Dich USA 2008, R: Ken Kwapis, D: Scarlett Johansson, Drew Barrymore

„Beziehungskomödie, die auf dem Bestseller der ‚Sex & The City‘-Autoren Greg Behrendt und Liz Tucillo beruht. Hollywood-Frohnatur Drew Barrymore produzierte diesen oft vergnüglichen Episodenfim über drei verkorkste Paare in Baltimore. Das frisch aufspielende Ensemble besteht aus Stars und tollen Newcomern. Bloß, dass alles sehr fernsehhaft aussieht und am Ende ein Happy-End ums andere ausgemalt werden muss, nervt ein bisschen.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL

Esmas Geheimnis – Grbavica Österreich/Deutschland 2006, R: Jasmila Zbanic, D: Mirjana Karanovic, Luna Mijovic / Originalfassung mit Untertiteln

„Mit ihrem Debüt ist der bosnischen Filmemacherin Jasmila Zbanic ein eindrückliches politisches Melodram gelungen, das den Goldenen Bären der Berliner Filmfestspiele 2006 gewann. Mit den Mitteln eines psychologischen Familiendramas erzählt ‚Esmas Geheimnis‘ von einer verdrängten Wirklichkeit. Esma lebt mit ihrer zwölfjährigen Tochter Sara allein und verheimlicht, dass ihr Kind bei einer der Vergewaltigungen gezeugt wurde, die sie als Gefangene in einem serbischen Konzentrationslager erlebte. Der Konflikt spitzt sich zu, als Sara auf Klassenfahrt gehen will und für eine Ermäßigung eine Bestätigung über den Märtyrer-Tod ihres vermeintlichen Heldenvaters braucht.“ (tip) HB

F

Das Fenster zum Hof (Rear Window) USA 1954, R: Alfred Hitchcock, D: James Stuart, Grace Kelly / auch Originalfassung ohne Untertitel

„Nach einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt, vertreibt sich der Fotograf Jeffries seine Zeit, indem er die ihn umgebenden Fenster der Mietskaserne beobachtet. Ins Existenzielle kippt seine Beschäftigung, als er glau. ‚Rear Window“ ist die vielleicht beste Arbeit Hitchcocks. Neben der perfekt ausgefeilten Suspense-Methode besticht der Film bis heute vor allem durch seine medialen und sexuellen Subtexte und durch die göttliche Grace Kelly.“ (tip) HB

Freitag der 13. USA 2009 D: Marcus Nispel, D: Jared Padalecki, Danielle Panabaker

„Das Erfolgsteam hinter dem ‚Texas Chainsaw Massacre‘-Remake verabreicht einer weiteren Ikone des Slasher-Kinos eine Frischzellenkur. Seit Blockbuster-Garant Michael Bay (‚Transformers‘) 2003 mit einer durchgestylten Neuauflage vom ‚Texas Chainsaw Massacre‘ für Furore sorgte, fabriziert seine Produktionsfirma Platinum Dunes Horrorklassiker-Remakes am laufenden Meter. Nach ‚Amityville Horror‘ und ‚The Hitcher‘ holt Bay jetzt mit ‚Massacre‘-Regisseur Marcus Nispel die legendäre Slasher-Filmreihe ‚Freitag der 13.‘ aus der Versenkung.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI, OL

Der fremde Sohn USA 2008, R: Clint Eastwood, D: Angelina Jolie, John Malkovich

„Ihr Sohn verschwindet spurlos, Monate später bringt die Polizei ihr einen fremden Jungen: So beginnt der größte Albtraum für Angelina Jolie als Single-Mutter. Was sich Drehbuchautoren nicht dramatischer ausdenken können, hat sich tatsächlich zugetragen. Der Fall Christine und Walter Collins gilt als einer der größten Skandale seiner Art in der US-Geschichte. Und Clint Eastwoods Verfilmung steht dieser Größe in nichts nach. Stilistisch erinnert sein Porträt der Schattenseite von Los Angeles an die Klassiker ‚L. A. Confidential‘ und ‚Chinatown‘. Gradlinig und mit ruhigen Einstellungen erzählt der oscarverwöhnte Altmeister (‚Million Dollar Baby‘) die ergreifende Story und vertraut dabei ganz auf die schauspielerische Klasse seiner Hauptdarstellerin Angelina Jolie!“ (Cinema) H, HH, KI

35 Rum Frankreich/Deutschland 2008, R: Claire Denis, D: Alex Descas, Mati Diop

„Ein aus Guadeloupe stammender Zugführer und seine erwachsene Tochter führen ein harmonisches Leben in einem Pariser Arbeitervorort. Nur gelegentlich kommt es zu Auseinandersetzungen, wenn es um den Auszug der Tochter aus der gemeinsamen Wohnung geht. Dann aber flackert die Angst auf, dass der andere für immer verloren wäre und deshalb keiner den Mut aufbringe, loszulassen. Ein leiser, intensiver Film, hinter dessen vordergründiger Freundlichkeit sich latente (Lebens-)Angst offenbart, wobei er zugleich signalisiert, dass man sich seinen Ängsten stellen muss.“ (filmdienst) HH, HL

G

Gimme Shelter USA 1970, R: David & Albert Maysles / Originalfassung ohne Untertitel

„Altamont: Dieser 6. Dezember 1969 markierte das Ende einer unschuldigen Zeit. Der Tag, an dem die Rolling Stones ihr eigenes Woodstock nachholen wollten. Doch anstatt ein weiteres Zeichen von Liebe, Frieden und Glückseligkeit zu setzen, endet das Festival in einem Desaster. Der 18-jährige Meredith Hunter wird während des Stones-Auftritts von einem der als Ordner verpflichteten Hell’s Angels erstochen. Direkt vor der Bühne. Gedacht war ‚Gimme Shelter‘ natürlich nicht als bedrückendes Dokument einer Ära. Sondern als Porträt- und Konzertfilm über die Stones. Geblieben davon sind die Szenen im ersten Teil des Films: die Stones im Madison Square Garden, die Stones auf dem Weg in die Muscle-Shoals-Studios, in Hotelzimmern, auf Flughäfen. Toll übrigens auch und haufenweise Gänsehaut erzeugend ein Auftritt von Tina Turner, die ‚I’ve been loving you too long‘ singt, ganz großes Kino!“ (taz) HH

Glaubensfrage USA 2008, R: John Patrick Shanley, D: Meryl Streep, Philip Seymour Hoffman

„Als in einer katholischen Schule in der Bronx in den 1960er-Jahren erstmals ein schwarzer Schüler unterrichtet wird, prallen ein reformfreudiger Priester und die strenge Leiterin, eine Nonne, aufeinander. Diese schürt den Verdacht, der Geistliche würde seinen Schüler missbrauchen. Ein Drama über den schmalen Grat zwischen Überzeugung und der Ungewissheit, wie sich die Wahrnehmung im Schatten eines Verdachts verändert. In kammerspielartigen Dialog-Sequenzen entwickelt sich im Katz-und-Maus-Spiel zwischen Nonne und Priester unterschwellig eine Auseinandersetzung mit der kirchlichen Geschlechterhierarchie, die an überzogenen Klischeevorstellungen von Nonnen und Klostererziehung und mitunter allzu durchsichtiger Symbolik krankt. Trotz reizvoller Ansätze bleibt unterm Strich kaum mehr als ein konventionelles Kokettieren mit dem Sujet.“ (filmdienst) HH, KI

Gran Torino USA/Australien 2008, R: Clint Eastwood, D: Clint Eastwood, Christopher Carley

„Ein alter ehemaliger Fließbandarbeiter lebt voller Vorurteile in einer Vorstadtsiedlung, die in der Hand eingewanderter Hmong-Asiaten ist. Belastet durch Erinnerungen an den Korea-Krieg, wird er mit einer örtlichen Gang konfrontiert und erntet die Dankbarkeit einer Hmong-Familie, wobei ihn sein Sinn für Integrität und Gerechtigkeit in einen Verteidiger der Wehrlosen verkehrt. Clint Eastwood lässt die bittere Geschichte weder im Porträt eines verbiesterten, sich selbst läuternden Mannes noch in einer emotionalen Rachegeschichte versanden, findet vielmehr zahlreiche Zwischentöne bis zur Selbstparodie, die sowohl die Hauptfigur als auch das soziale Umfeld zum Anfassen glaubhaft machen.“ (filmdienst)H, HB, H,H HL, KI, OL

H

Der Hafen

„Der Stellenwert des Hafens für Bremen und seine Menschen sowie die enge Verzahnung mit der Wirtschaft ist auch in Filmen dokumentiert, wie Privatdokumente aus den 1930er Jahren und kurz nach Kriegsende, die Bremen-Werbung „Schlüssel zur Welt“ (1969) und andere Zeitdokumente belegen. Die Reihe in Kooperation mit dem LIS/Landesfilmarchiv Bremen zeigt Raritäten aus verschiedenen Epochen – eingeleitet und kommentiert von Dr. Diethelm Knauf (Landesfilmarchiv Bremen). (Kino 46) HB

Hexe Lilli – Der Drache und das magische Buch Deutschland/Österreich 2008, R: Stefan Ruzowitzky, D: Alina Freund, Sami Herzog

„Verfilmung der beliebten Knister-Bücher, in denen ein kleines Mädchen mit Hilfe eines Drachens und eines Zauberbuches den Kampf gegen einen finsteren Zauberer aufnimmt. Regisseur Stefan Ruzowitzky, der schon fast jedes Genre bedient hat (‚Die Siebtelbauern‘, ‚Anatomie‘, ‚Die Fälscher‘), erweist sich auch im Bereich Kinderfilm/Fantasy als äußerst sattelfest. Die Effekte werden wohl dosiert eingesetzt. Neben Alina Freund, die der Titelheldin nicht nur optisch verblüffend ähnlich sieht, sondern deren Charakter förmlich absorbiert, sorgen Komiker Michael Mittermeier als originelle Stimme des Drachen Hektor und Ingo Naujoks als Hieronymus für Witz, Tempo und Spannung.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Hilde Deutschland 2009, R: Kai Wessel, D: Heike Makatsch, Dan Stevens

„‚Hilde‘ beleuchtet die Zeitspanne zwischen 1943 und 1966 im Leben der Diva Hildegard Knef und zeigt die unterschiedlichen und wichtigsten Lebensstationen des Weltstars. Von Berlin über Hollywood, bis nach London und zurück nach Berlin, stets im Kontext des Zeitgeschehens, zeichnet Regisseur Kai Wessel (‚Die Flucht‘, ‚Martha Jellnek‘) ein authentisches Bild der Künstlerin. Schauspielerin Heike Makatsch überzeugt als „Hilde“ und zeigt deren Allüren und Stärke, aber auch ihre Verletzlichkeit.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, H,H HL, KI, OL

Das Hundehotel USA 2008, R: Thor Freudenthal, D: Emma Roberts, Jake T. Austin

„Nachdem die beiden Waisenkinder Andi und Bruce ein verlassenes Hotel zu einer Unterkunft für streunende Hunde hergerichtet haben, müssen sie sich allerhand einfallen lassen, um ihre exzentrischen Gäste bei Laune zu halten. Die Ideenvielfalt, mit der die rasant und liebevoll inszenierte Story aufwartet, ist erstaunlich – für eine Bulldogge mit manischem Kaubedürfnis etwa wird ein Schuhspende-Automat erfunden. Die Dreharbeiten mit Dutzenden von Hunden bedeuteten eine zusätzliche Herausforderung für Regiedebütant Thor Freudenthal, der seine vierbeinigen Darsteller aber trotzdem zu einer glaubwürdigen Performance führen konnte.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

I

The International Deutschland/Großbritannien 2008, R: Tom Tykwer , D: Clive Owen, Naomi Watts

„Raffinierter Verschwörungsthriller über einen Interpolagenten, der einflussreichen Banken ihre Beteiligung an einem internationalen Waffenhändlerring nachweisen will. Mit seinem ersten für ein amerikanisches Studio realisierten Projekt erfüllt sich Tom Tykwer den Traum eines lupenreinen Genrefilms. Inspiriert von klassischen Verschwörungsthrillern wie „Der Dialog“ und „Der Marathon-Mann“, spinnt Tykwer mit seinem in Europa und den USA entstandenen und hoher Präzision realisierten Stoff ein feines Netz aus Intrigen und falschen Fährten. Mit Clive Owen und Naomi Watts stehen dem gebürtigen Wuppertaler zwei hochkarätige Stars zur Seite.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

J

Der Ja-Sager USA 2008, R: Peyton Reed, D: Jim Carrey, Zooey Deschanel

„Spaßmacher Jim Carrey versinkt im Chaos, weil er es jedem recht machen will. Miesepeter Carl lässt sich von einem kalifornischen Guru zum Optimisten umpolen. Weil er fortan über alles begeistert sein muss, lernt er Koreanisch, um den Text eines Flugblatts zu verstehen, hält still, als die Nachbar-Omi ihm einen Blowjob verpasst. Über solche Gags kann man nur bedingt lachen. Dazu kommen zwei weitere Probleme: Der Film kupfert schamlos das Muster von Carreys Hit „Der Dummschwätzer“ ab, ohne dessen Niveau zu erreichen. Und mittlerweile ist der Comedian 47 Jahre alt. Durch die auffälligen Falten bekommen seine Grimassen, die er immer noch meisterlich beherrscht, einen peinlichen Beigeschmack. Das Benehmen eines Halbwüchsigen passt da nicht mehr.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Jerichow Deutschland 2008, R: Christian Petzold, D: Benno Fürmann, Nina Hoss

„Die Wege zweier Männer und einer Frau kreuzen sich im Nordosten Deutschlands. Sie könnten ihr Leben gegenseitig durchaus bereichern, finden jedoch keine tragfähige und loyale Haltung zueinander. Ein vielschichtiger, darstellerisch intensiver Film über Träume, Sehnsüchte und Leidenschaft, dessen Protagonisten ziellos durchs Leben driften und nur an Güter glauben, die mit den Händen greifbar sind. Auf der Grundlage eines Kriminalromans, den Luchino Visconti bereits 1942 verfilmte (“Ossessione“), entstand ein beeindruckender Film, der nicht nur deutsche Befindlichkeiten überzeugend spiegelt.“ (filmdienst) BHV, HB, HH, HL,KI

K

Der Knochenmann Österreich 2009, R: Wolfgang Murnberger, D: Josef Hader, Josef Bierbichler

„Der Knochenmann“ verarbeitet im Keller seines Gasthofs die Überreste seiner vielgerühmten Brathendl zu Tiermehl - und jagt nebenbei auch menschliche Gebeine durch das Mahlwerk. Josef Bierbichler spielt den steirischen Wirt als monströsen Phlegmatiker, dem der Privatdetektiv Simon Brenner (Josef Hader) auf die Spur kommt. Nach „Komm, süßer Tod“ und „Silentium“ gibt der österreichische Kabarettist Hader nun zum dritten Mal den melancholischen Ermittler, den Krimi-Autor Wolf Haas in bislang sechs Romanen zur Kultfigur machte. Hader, Haas und Regisseur Wolfgang Murnberger haben eine furiose Komödie geschaffen, in der Lachen und Grausen, romantische Liebe und blutiger Horror oft kaum zu trennen sind.“ (Der Spiegel) HB, HH, KI

Die Könige der Nutzholzgewinnung Deutschland 2006, R: Matthias Keilich, D: Peter Sodann, Ursula Andermatt

„‚Die Könige der Nutzholzgewinnung‘ thronen auf den Höhenzügen des Harzes und trotzen tatkräftig den Niederungen von Hartz IV. Der notorisch klamme Streuner Krischan veranstaltet mit seinen Kumpels Ronnie und Bert in seinem Heimatdorf Elend (das gibt‘s wirklich) einen Holzfällerwettbewerb und befreit die darbende Gemeinde aus ihrer Depression. In der Komödie, die so unverbraucht und betörend ist wie der Geruch einer frisch geschlagenen Tanne, erzählt Regisseur und Co-Autor Matthias Keilich von ungehobelten Kerlen, die mit rauem Charme die Herzen der Frauen und der Zuschauer erobern. Ein witziger, lebenswahrer, rundum beglückender Film.“ (Der Spiegel) H

L

Let’s Make Money Österreich 2008, R: Erwin Wagenhofer

„Hochklassiger Report über das Wesen der internationalen Finanzindustrie: Regisseur Erwin Wagenhofer (‚We Feed the World‘) berichtet in eindringlichen Bildern von der unerschöpflichen Gier der Rendite-Söldner und der selbstzerstörerischen Eigen dynamik des Großkapitals. Wenn es einen Film gibt, der eine Revolution auslösen kann, dann ist es dieser!“ (tip) HB, HH, KI

M

Mann-o-Mann

„Kurzfilme zum Männerleben – mal hintergründig, mal platt: Wolfsmänner ziehen sich in Höhlen zurück, neun nackte Waliser spazieren über die Straße und Motorradfans können gar nicht genug kriegen vom „Motodrom“. Die Kurzfilm-Soirée voller Überraschungen ist offen für alle Geschlechter und eröffnet den 7. Bremer Männerkulturtag.“ (Kino 46) HB

Maria am Wasser Deutschland 2006, R: Thomas Wendrich, D: Alexander Beyer, Annika Blendl

„Als der Orgelbauer Marcus nach 22 Jahren in sein Heimatdorf zurückkehrt, scheint ihn niemand zu erkennen. Selbst seine hartherzige Mutter, die mit strenger Hand ein Waisenhaus leitet, glaubt fest daran, dass Marcus als kleiner Junge in der Elbe ertrunken ist. Die Geschichte klingt spannend, doch Thomas Wendrich hat sein versponnenes Spielfilmdebüt mit symbolischen Bildern und kryptischen Einfällen überfrachtet.“ (Cinema) HB

Marley & Ich USA 2008 R: David Frankel, D: Owen Wilson, Jennifer Aniston

„„Marley & Ich“ hat gleich drei blonde Stars zu bieten: einen Labrador sowie Jennifer Aniston und Owen Wilson. Die Schauwerte stimmen also; inhaltlich ist das Werk so komplex wie ein Hundefutter-Werbespot, allerdings deutlich länger (115 Minuten). Aniston und Wilson spielen ein Journalistenpaar in Florida, Hund Marley dient als Ersatzkind, das sich allen halbherzigen Erziehungsversuchen fröhlich widersetzt. Regelmäßig demoliert das sabbernde Monster die Wohnung und frisst auch schon mal eine teure Halskette oder den Anrufbeantworter. Das Chaos steigert sich noch, als die Familie wächst. Die rührselige Komödie von Regisseur David Frankel (“Der Teufel trägt Prada“) wirkt wie ein Märchen aus einer anderen Zeit: Floridas Wirtschaft boomt, Journalisten werden mit Gehaltsverdopplungen belohnt, Mutti bleibt brav zu Hause, und obwohl im Film 13 Jahre vergehen, altern die beiden menschlichen Hauptdarsteller überhaupt nicht. Wau!“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, H,H HL, KI, OL

Menschen, Träume, Taten Deutschland 2007, R: Andreas Stiglmayr

„Was passiert, wenn man genau dahin geht, wo die Sehnsucht hin will? Andi Stiglmayr (“Der bayerische Rebell“) hat die Ökosiedlung Sieben Linden besucht und einige Bewohner zu ihren Alltagserfahrungen und Visionen befragt. Sein beeindrukkend ehrlicher Film zeigt die Glücksmomente und Widersprüche, die entstehen, wenn Menschen versuchen, im Einklang mit sich und der Natur zu leben.“ (Cinema) H, HH

Milk USA 2008, R: Gus Van Sant, D: Sean Penn, Emile Hirsch

„Spielfilm über das Leben und die politische Karriere von Harvey Milk, der in den 1970er-Jahren zum ersten offen bekennenden homosexuellen Stadtverordneten der USA wurde, wenige Jahre später aber einem Attentat zum Opfer fiel. Das geschickt mit den Zeitebenen spielende Bio-Pic über eine charismatische Persönlichkeit, die den Idealismus der Gay-Rights-Bewegung mit politischem Pragmatismus verband. Durch den wechselseitigen Bezug von Privatem und Politischem entsteht nicht nur ein eindrucksvolles Zeitbild, sondern auch ein überzeugendes Porträt, das Milk nicht auf ein Podest hebt, ihm und anderen mutigen Aktivisten der 1970er-Jahre aber ein würdiges Denkmal setzt.“ (filmdienst) H, HB, HH, HL, KI, OL

Mit der Faust in der Tasche (I Pugni in tasca) Italien 1965, R: Marco Bellocchio, D: Lou Castel, Paola Ptagora / Originalfassung mit englischen Untertiteln

Allessandro (Lou Castel) ein junger, paranoider Epileptiker lebt in einer wohlhabenden, bürgerlichen Familie, deren Mitglieder zum Großteil an diversen körperlichen und psychischen Krankheiten leiden. In der klaustrophobischen Atmosphäre eines ländlichen Anwesens entwickelt Allessandro den obsessiven Wunsch, seine Familie zu töten.“ (b-movie) HH

Mögen sie in Frieden Ruhen (Requiescant in Pace) Italien 1968,R: Carlo Lizzani, D: Lou Castel, Mark Damon

„Als einziger Überlebender eines Gemetzels an 100 mexikanischen Rebellen wird ein kleiner Junge von einer frommen Familie aufgenommen und wächst dort auf. Als junger Mann (Lou Castel) wird er wegen seines priesterhaften Auftretens und der Angewohnheit, Bibelstellen zu zitieren Requiescant genannt. Düster und bizarr ist der Weg zur Erkenntnis über seine eigentliche Herkunft und es folgt die Wandlung zum Erlöser der Toten. Auf diesem streckenweise sehr surrealen Trip begegnet er u.a. einer mexikanischen Partisanenbande, deren Anführer Don Juan (Pier Paolo Pasolini), ein militanter Priester ist.“ (b-movie) HH

Mord ist mein Geschäft, Liebling Deutschland 2008 , R: Sebastian Niemann, D: Rick Kavanian, Nora Tschirner

„Auftragskiller Toni hat sich beim letzten Job verliebt, hat jetzt aber erstmal die Mafia am Hals. Keinohrhäschen Nora Tschirner spielt wieder die Rolle, die wohl ihr Markenzeichen werden wird: verschusselte Unschuld plus kokette Kessheit. Sie schenkt einem Film, der durch die Genres (Klamotte, Screwball-Komödie, Krimiparodie) taumelt und nicht so genau weiß, wo er hin will, liebenswerten Charme. Hauptopfer dieser kruden Mixtur ist Rick Kavanian, der als Killer eine smarte Screwball-Figur verkörpern soll und gar nicht der fulminante Comedian sein darf, als den man ihn kennt.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

N

96 Hours Frankreich 2008, R: Pierre Morel, D: Liam Neeson, Maggie Grace

„Liam Neeson spielt einen US-Geheimagenten im Ruhestand, dessen 17-jährige Tochter von albanischen Menschenhändlern entführt, unter Drogen gesetzt und als Sexsklavin meistbietend versteigert wird. Im Alleingang, mit all seinen im Staatsdienst gelernten kampftechnischen Mitteln, macht der Vater rambo-mäßig alle Schurken nieder. Harter Stoff für Actionfans. Französischer Kino-Abklatsch der TV-Serie „24“.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

O

Operation Walküre – Das Stauffenberg Attentat USA 2008, R: Bryan Singer, D: Tom Cruise, Kenneth Branagh

„Solider Thriller rund um das spektakuläre Attentat auf Adolf Hitler, das Oberst Claus Graf von Stauffenberg und seine Mitverschwörer am 20. Juli 1944 verübten. Der Film zieht seine Spannung in der ersten Hälfte aus den Diskussionen im Widerstandskreis. In der zweiten Hälfte erzeugt Regisseur Bryan Singer den gesteigerten suspense, indem er minutiös erzählt, wie knapp Mordanschlag und Machtübernahme scheiterten. Getragen wird ‚Operation Walküre‘ von einem hervorragenden Ensemble britischer Schauspieler (Bill Nighy, Kenneth Branagh, Tom Wilkinson, Terence Stamp), in dem der zurückhaltend agierende Hollywoodstar Tom Cruise als Stauffenberg nur selten unangenehm auffällt.“ (tip) HB, HH

P

pereSTROIKA Deutschland 2008, R: Christiane Büchner, D: Kel O‘Neill, Ty Jones

„Dokumentation über eine ehemalige ‚Kommunalka‘, eine Gemeinschaftswohnung in St. Petersburg, deren vier Eigentümer versuchen, die Immobilie mit Hilfe zweier Maklerinnen möglichst gewinnbringend zu verkaufen. Ein erhellender Film, der mit einer beweglichen Handkamera die Wohnung kunstvoll erforscht und mit den Bewohnern in teilweise verblüffend offenherzigen Kontakt kommt. Dabei werden nicht nur bizarr anmutende Einblicke in den postsowjetischen Wohnungsmarkt, sondern auch in die Lebenswelt des heutigen Russlands vermittelt.“ (Lexikon des internationalen Films) H

R

Red Road Großbritannien/Dänemark 2006, R: Andrea Arnold, D: Kate Dickie, Rony Curran / Originalfassung mit Untertiteln

„Eine Sicherheitsangestellte der Videoüberwachung in Glasgow erkennt auf einem ihrer Monitore jenen Mann, der den Tod ihres Mannes und ihrer kleinen Tochter verschuldet hat. Sie verlässt die Sicherheit ihres Beobachtungspostens und folgt dem Fremden in die Glasgower Vorstadt, wo sie mit der Verlorenheit und der trotzigen Hoffnung der Bewohner konfrontiert wird. Obwohl ihr Feindbild ins Wanken gerät, sinnt sie auf Rache. Der ruhig, nahezu lyrisch erzählte Debütfilm fängt die Szenerie der Stadt in spröder Schönheit ein und hält trotz eines dramaturgischen Bruchs am Ende seine Spannung und seinen Zauber.“ (filmdienst) HB

Die Reise zum Mittelpunkt der Erde USA 2008, R: Eric Brevig, D: Brendan Fraser, Josh Hutcherson

„Zwar hat Regisseur Eric Brevig, ein Spezialist für Spezialeffekte, die klassischen Illustrationen der Buchausgaben akribisch nachempfunden. Gleichwohl bleibt seine sehr freie Adaption des Abenteuerromans von Jules Verne ganz der Oberfläche verhaftet. Denn kein verschrobener Hamburger Gelehrter macht sich hier auf den Weg ins Erdinnere, um dort an die Grenzen menschlicher Erkenntnis zu stoßen. Statt dessen führt, als moderner Geologe im Muscle Shirt, der „Mumien“-Star BrendanFraser die unterirdische Rutschpartie mit dem Drive eines akademischen Drittmitteleinwerbers an.“ (tip) DEL, H, HB, H, HL, KI, OL

Der rosarote Panther 2 USA 2009, R: Harald Zwart, D: Steve Martin, Jean Reno

„US-Komiker Steve Martin schlüpft zum zweiten Mal in die Rolle des legendären Inspektor Clouseau. Das Original aus den Sechzigern mit Peter Sellers bleibt weiter unerreicht, aber diesmal macht Steve Martin seine Sache schon wesentlich besser. Es gibt drei hochkomische Slapstick-Nummern (unter anderem im Schlafzimmer des Papstes), viele blöde Witze und einen großartigen John Cleese als Chefinspektor Dreyfus. Im letzten Drittel geht dem Film allerdings die Puste aus. Die Handlung (Clouseau jagt Diamantendieb) ist natürlich weitgehend überflüssig und nur Vorwand für Blödsinn in jeder Preisklasse.“ (tip)H, HB,H HL, KI, OL

S

Der seltsame Fall des Benjamin Button USA 2008, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Cate Blanchett

„Ein langer Film über das Sterben im Gewande einer epischen Romanze, deren Titelheld (Brad Pitt) im Körper eines Greises zur Welt kommt und diese rückwärts alternd als Säugling wieder verlassen muss. Dazwischen liegen achtzig Jahre voller wunderlicher Expeditionen um den Globus, durch das Labyrinth des Schicksals und direkt in das menschliche Herz, die Regisseur David Fincher mit profunder Melancholie und unfassbar subtilen Spezialeffekten inszeniert. Ein modernes Märchen, unvergesslich und unverzichtbar.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL

Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin USA 2009, R: P. J. Hogan, D: Isla Fisher, Hugh Dancy

„Starproduzent Jerry Bruckheimer und P.J. Hogan, Regisseur der Kultkomödie „Die Hochzeit meines besten Freundes“, adaptieren die ersten beiden Bände von Sophie Kinsellas Bestsellerreihe über Shopaholic Becky Bloomwood. Temperamentvoll zum Leben erweckt wird diese durch Isla Fisher („Die Hochzeits-Crasher“), die in einer sonst vertrauten romantischen Komödie mit Timing, Charme und Situationskomik überrascht.“ (Blickpunkt:Film) HB, HH

Sieben Leben USA 2008,R: Gabriele Muccino, D: Will Smith, Rosario Dawson

„Will Smith hat in den letzten Monaten als Weltenretter in „I Am Legend“ und „Hancock“ so viele Kraftakte biblischer Größe vollbracht, dass man ihm glatt einen Erlöserkomplex unterstellen könnte. Auch sein neuer Film „Sieben Leben“ (Regie: Gabriele Muccino) erzählt eine reichlich absurde Passionsgeschichte. Darin geht es um Schuld und Sühne, einen tragischen Unfall und sieben Personen, denen Gutes widerfahren soll für all das Unheil, das der von Smith gespielte Held angerichtet hat. Dank seines lässigen Charmes, eines aufwühlenden Soundtracks und der wunderbaren Rosario Dawson an seiner Seite kann Smith zwar bisweilen übertünchen, was für ein messianischer Murks im Drehbuch steht. Dennoch fühlt sich der Zuschauer eher unangenehm berührt, wenn Smith immer wieder aus Leibeskräften auf die Tränendrüsen drückt.“ (Der Spiegel) HB

Sieben Tage Sonntag Deutschland 2007, R: Niels Laupert, D: Ludwig Trepte, Martin Kiefer

„Sieben Tage Sonntag, das sind sieben Tage ohne Arbeit. Langeweile und Perspektivlosigkeit definieren das Leben der Jugendlichen in einer heruntergekommenen Plattenbausiedlung. Bis zwei von ihnen eine verhängnisvolle Wette abschließen: Sie wollen einen Menschen töten. Einfach so. „Der Nächste muss dran glauben.“ Der auf realen Ereignissen basierende Debütfilm zeigt das Unfassbare aus der Sicht der Täter. Es gibt keine Erklärungen und kein Motiv. Nur emotionale Kälte.“ (Cinema) H, HB, KI

The Spirit USA 2008, R: Frank Miller, D: Gabriel Macht, Eva Mendes

„Ein Bösewicht will die Metropole Central City unterwerfen, doch die mysteriöse Schattengestalt „The Spirit“ vermag dem Gangster Paroli zu bieten. Eine Reihe schöner Frauen mischt als Kontrahentinnen, aber als auch als Verbündete des Helden im Kampf um die Stadt mit. Die an eine Comic-Reihe der 1940er-Jahre anschließende Superhelden-Verfilmung versucht vergeblich, ihre Figuren in eine halbwegs plausible Geschichte einzubinden. Zudem gelingt es ihr nicht, der stilisierten Comic-Ästhetik aus scharfen Kontrasten, gezielten Überbelichtungen, flächiger Farbigkeit und obsessiven Schattenmalereien neue Facetten abzugewinnen.“ (filmdienst) HB, HH

T

Twilight – Biss zum Morgengrauen USA 2008, R: Catherine Hardwicke, D: Kristen Stewart, Robert Pattinson

„Twilight – Biss zum Morgengrauen“ zeigt eine Gruppe von Vampiren, die so mitleiderregend bleich aussehen, dass der Kinozuschauer sofort den Impuls verspürt, Blut für sie zu spenden. Catherine Hardwickes Adaption des Romanbestsellers von Stephenie Meyer ist ein völlig anämischer Film, in dem das Blut nicht mal in Wallung geraten darf. Der hübsche Vampir Edward (Robert Pattinson) verliebt sich in die Highschool-Schönheit Bella (Kristen Stewart), doch weil sexuelle Erregung im Nu seine Eckzähne erigieren lässt, bleiben die beiden keusch und werfen sich statt dessen in Zeitlupe schmachtende Blicke zu. Ein pubertäres Liebesdrama mit dem Biss der dritten Zähne.“ (Der Spiegel) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

U

Underworld: Aufstand der Lykaner USA 2009, R: Patrick Tatopoulos, D: Rhona Mitra, Bill Nighy

„Der Vampirfürst Viktor hält sich in seinem Schloss eine Horde von Lykan-Werwölfen als Sklaven – bis der Lykaner Lucian eine Rebellion entfacht. Ausgerechnet Viktors Tochter Sonja entpuppt sich als Komplizin und Geliebte von Lucian - und wird somit zur Todfeindin ihres Vaters. Da das Prequel zu „Underworld“ und „Underworld: Evolution“ die Anfänge der uralten Fehde schildert, musste Kate Beckinsale (Viktors spätere Adoptivtochter Selene) durch die neue Hauptdarstellerin Rhona Mitra ersetzt werden. Für die Fangemeinde dürfte der Reiz ohnehin vor allem darin bestehen, dass die Geschichte erstmals aus der Sicht der Lykaner erzählt wird. Dass gerade diese arg künstlich aussehen, ist schade - aber verzeihlich: Dank Bill Nighy gefriert einem trotzdem das Blut in den Adern.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

V

Vicky Cristina Barcelona USA 2008, R: Woody Allen, D: Scarlett Johansson, Penélope Cruz

„Es ist ein heiter-melancholisches Sommerstück des Meisters, das auf einem Mollakkord endet; ein von einem leicht mokanten, allwissenden Erzähler dirigiertes Konversationsstück über erotische Attraktionen von hinreissender Eleganz, das beiläufig mit den production values Barcelonas und Oviedos spielt; Nächte in spanischen Gärten, die die beiden jungen Amerikanerinnen des Titels begreiflicherweise um den Verstand bringen. In Woody Allens europäischer Variation auf ‚Husbands and Wives‘ könnte man (der Engländerin) Rebecca Hall und Scarlett Johansson nur immer weiter zusehen, wie sie auf Javier Bardem und Penélope Cruz treffen, die umwerfend das Klischee vom latin lover und der rabiaten dunklen Schönheit verkörpern. Den einzig auf Geld und Sicherheit bedachten Amerikanern hält der Autor in seiner jüngsten Liebeserklärung an die Alte Welt in einer Mischung aus Henry James und Tschechow die Europäer entgegen, die nach dem Sinn des Lebens fragen - und demjenigen der Kunst.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, KI

Vertigo – Aus dem Reich der Toten USA 1958, R: Alfred Hitchcock, D: James Stewart, Kim Novak

„Alfred Hitchcocks brillantestes psychologisches Seelendrama. Es geht um Liebe, und darum, wie sie durch die Obsession der Phantasie verhindert wird. Ein Mann liebt seine Vorstellung von einer Frau und versucht, sie danach zu gestalten. In perfekter Spannungsdramaturgie werden die Schichten und Widersprüche des innerer Seelentheaters der Hauptfigur aufgedeckt. Berühmt wurde auch Hitchocks Trick, die Höhenangst James Stewarts im Treppenhaus des Turms durch die Kombination eines Zooms mit einer gegenläufigen Kamerafahrt darzustellen, die dessen Schwindelgefühl in den Zuschauer überträgt.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Vorbilder ?! USA 2008, R: David Wain, D: Paul Rudd, Seann William Scott

„Seann William Scott und Paul Rudd sind einmal mehr zwei dieser Typen, die nicht richtig erwachsen werden wollen. Ausgerechnet sie werden (wegen Fahrerflucht) zu 150 Stunden Sozialdienst verdonnert, die sie als Mentoren für entwicklungsgestörte Jugendliche abarbeiten sollen. Die ihnen anvertrauten Schützlinge, der frühreife Ronnie und Augie, der besessen ist von einem mittelalterlichen Rollenspiel, stellen sich als harte Nüsse heraus. Der Teenagerfilm begibt sich nur selten unter die Gürtellinie und überzeugt stattdessen als Geschichte vom gegenseitigen Lernen.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Der Vorleser USA 2008, R: Stephen Daldry, D: Kate Winslet, David Kross

„Oscarwürdig ist die Darstellerleistung der Winslet, die in „Der Vorleser“ den brüchigen Menschen hinter in Monstergestalt spielt. Aber auch der Rest des Ensembles braucht hinter der Leistung der weiblichen Hauptrolle nicht anstehen. Da ist vor allem David Kross („Krabat“), der den jugendlichen Liebhaber spielt. Wie selbstverständlich füllt er die anspruchsvolle Rolle an der Seite von Kate Winslet. Ganz beiläufig verliebt sich sein Charakter in die viel ältere Frau mit dem dunklen Geheimnis und lässt das ganze schwierige Konstrukt von Bernhard Schlinks Bestsellers vor allem eines erscheinen: glaubwürdig. Sensationell ist auch Lena Olin, die Mutter und Tochter in einer Doppelrolle spielt. Mit der gebrechlichen einzigen Überlebenden eines Massakers an Juden im Zweiten Weltkrieg einerseits und (Jahre später angesiedelt) ihrer inzwischen längst erwachsenen Tochter gibt sie eine kleine, aber feine Performance. Es sind vor allem die vielen Details, die an diesem Film von bleibendem Wert sind.“ (epd-film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

W

Watchmen – Die Wächter Großbritannien/USA 2009, R: Zack Snyder, D: Carla Gugino, Jeffrey Dean Morgan

„Die starfreie Verfilmung des Meta-Comic-Klassikers versucht sich in der Reduktion von Komplexität und rettet dennoch aus der monumentalen, multiperspektivischen Vorlage von Alan Moore und Dave Gibbons manchen schönen Moment ins Kino. Angesiedelt in einem alternativen 80er-Jahre-Universum am Rande des Atomkriegs erzählt „Watchmen“ von sehr menschlichen, selten sympathischen Kostümhelden, die in den USA für rechte Ordnung sorgen wollen und nun selbst das Opfer einer Verschwörung werden.“ (tip) BHV, DEL, H, HB,HH, HL, KI, OL

Die wilden Hühner und das Leben Deutschland 2008, R: Vivian Naefe, D: Michelle von Treuberg, Lucie Hollmann

„Nach den Erfolgen mit den beiden Vorgängerfilmen um die jugendliche Mädchengang der „Wilden Hühner“ kommt ein abschließender dritter Teil im gleichen Stil. Am Beispiel der Begebenheiten einer Klassenfahrt wird erzählt wie Sprotte und ihre Kameradinnen dem Bandenleben nun langsam entwachsen und das Erbe der „Hühner“ in jüngere Hände legen. Da macht sich zwangsläufig auch ein wenig Melancholie breit. Dass die verschiedenen kleinen Geschichten wie gehabt eher offen und ohne abschließende Problemlösung enden, macht diesen wie die anderen „Hühner“-Filme sympathisch.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, KI, OL

Willi und die Wunder dieser Welt Deutschland 2008, R: Arne Sinnwell

„In der Kinofassung der ARD-Kindersendung „Willi wills wissen“ entdeckt TV-Reporter Willi Weitzel die Wunder der weiten Welt. Er reist nach Australien, Kanada, Japan und in die Sahara und kommt so hinter einige der großen Geheimnisse unseres Planeten - vom Alltag der Ameisen bis zu den Tricks der Sumoringer. TV-Sendung, die im Kino nur Fans erfreut.“ (tip) BHV, H, HB,HH, HL, KI, OL

Willkommen bei den Sch’tis Frankreich 2008, R: Dany Boon, D: Kad MDarsteller: erad, Dany Boon

„Der Postdirektor Philippe Abrams wird aus dem schönen südfranzösischen Städtchen Salon-de-Provence plötzlich ins Land der Sch’tis im äußerst unattraktiven Norden Frankreichs versetzt, und wie ein französischer Borat wird er fortan mit den fremdartigen Ausdrucksweisen und Sitten der Nordländer konfrontiert. Regisseur Dany Boon schwingt sich mit gnadenlosem Humor zum Fürsprecher der missachteten Region und ihrer Bewohner auf. Man lacht mit ihnen, nicht über sie. In Frankreich war die Provinzkomödie ein gigantische Erfolg: 20 Millionen Franzosen haben sich den Crash der Kulturen angekuckt.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL

The Wrestler USA 2008, R: Darren Aronofsky, D: Mickey Rourke, Evan Rachel Wood

„Randy „The Ram“ Robinson (Mickey Rourke) legte in den 1980er-Jahren eine fabelhafte Karriere als Wrestler hin. Nun lebt er in einem abgehalfterten Wohnwagen, muss sich mit mies bezahlten Auftritten und Anabolika über Wasser halten. Er ist ein Wrack, seine Ohren und sein Herz funktionieren nicht mehr richtig, die Beziehung zur Tochter ist erkaltet – allein die Aufmerksamkeit der Stripperin Cassidy spendet ihm Trost. Schnörkellos dringt Regisseur Darren Aronofsky in das Leben seiner Figur ein, inspiziert ihre Aufbruchsversuche, das Leiden und das Scheitern. Dieses tragische Porträt mit seiner erzählerischen Wucht trifft tief in die Magengrube.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH, HL, KI

Z

Zeiten des Aufruhrs USA 2008, R: Sam Mendes, D: Kate Winslet, Leonardo DiCaprio

„‚American Beauty‘-Regisseur Sam Mendes kratzt wieder am amerikanischen Traum und führt dabei fort, was der Untergang der „Titanic“ beendete. Leonardo DiCaprio und Kate Winslet spielen die Eheleute Frank und April Wheeler, die in den 1950er-Jahren unkonventionell leben wollen, sich jedoch in der Tristesse ihres Alltags als Büroangestellter und Hausfrau verlieren. Eine Reise nach Paris soll den großen Aufbruch darstellen. Aus der 1961 erschienenen Romanvorlage von Richard Yates über die Resignation in der Ehe und den Druck der gesellschaftlichen Konvention hat Mendes einen kraftvollen Film geschaffen, der mit vier Golden Globes nominiert wurde.“ (Rheinischer Merkur) HB, HH, KI

Die 12 Geschworenen USA 1957, R: Sidney Lumet, D: Henry Fonda, Martin Balsam

„Was in anderen Gerichtsfilmen oft nur elliptisch erzählt wird, steht in Sidney Lumets „Twelve Angry Men“ im Mittelpunkt: die Beratung der „Zwölf Geschworenen“. Und obwohl auch hier ein Kriminalfall gelöst wird (oder besser: die Unschuld des Angeklagten erwiesen wird), steht der Aspekt der Detektion eher im Hintergrund des Dramas. Statt dessen zeigt Lumet die Beratung als Beispiel für die Funktionstüchtigkeit der Demokratie in Amerika: Exemplarisch werden Menschen verschiedener Gesellschaftsschichten und unterschiedlichen geistigen Niveaus vorgeführt, die allen Vorurteilen zum Trotz schließlich den richtigen Urteilsspruch fällen. Das verdanken sie allerdings nicht zuletzt Henry Fonda, dem guten Gewissen des amerikanischen Kinos, der in seiner sanften Beharrlichkeit einfach großartig ist.“ (taz) HH