Entsorger gegen Kanal-Kredite

RUHR taz ■ Der Bundesverband Deutscher Entsorger (BDE) hat die von Nordrhein-Westfalens Umweltministerin Bärbel Höhn (Grüne) angekündigten Kredite für die Sanierung maroder kommunaler Abwasser-Kanäle scharf kritisiert. Durch die Kreditvergabe würden private Kanalnetzbetreiber gegenüber den öffentlich-rechtlichen Institutionen ungerechtfertigt benachteiligt, teilte der Verband mit. „Gebührenzahler werden durch diese Subventionierung doppelt abkassiert“, sagte Frank-Rainer Billigmann, Hauptgeschäftsführer des BDE.

Bärbel Höhn hatte den für die Reparatur des Kanalnetzes verantwortlichen Kommunen und Wasserverbänden in dieser Woche anlässlich der Vorstellung einer Studie des Gelsenkirchener Instituts für Unterirdische Infrastruktur (IKT) zinsgünstige Kredite aus der Abwasserabgabe angekündigt.

Nach Auffassung der Wissenschaftler des IKT müssen rund 12.000 der insgesamt 87.500 öffentlichen Kanalkilometer in Nordrhein-Westfalen saniert werden, um das Grundwasser von verschmutzten Abwässern zu schützen. Grund für die Schäden sei vor allem das hohe Alter der Kanäle, die teilweise noch aus der Vorkriegszeit stammen. Die Kosten für die Sanierung veranschlagte das Institut auf insgesamt 8 Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren.

Besonders von den Schäden betroffen sind die Städte Duisburg, Dortmund und Bonn.

KAN