Nebenfach fällt aus

BHV: Kranke Lehrer werden nur durch unausgebildete Betreuer ersetzt. Aushilfslehrer, heißt es, gibt es nicht

Bremerhaven taz ■ Werden LehrerInnen krank, müssen GrundschülerInnen in Bremerhaven zur Not auf ihre Nebenfächer verzichten. Das bestätigte gestern die Schulverwaltung der Seestadt gegenüber der taz. Um jeden Vormittag eine „verlässliche Grundschule“ anbieten zu können, hat die Bremerhavener Schulbehörde drei Lehrerstellen nicht besetzt. Mit dem eingesparten Geld, so das Ziel, soll ein von Schulleitern gegründeter Verein Aushilfskräfte bezahlen, die für kranke LehrerInnen einspringen. „Wir würden auch gerne Lehrkräfte in den Pool aufnehmen“, sagt Schulaufsichtsbeamtin Brigitte Homburg. Aber: Ausgebildete Lehrer, die auf Abruf eine geringfügige Nebentätigkeit ausüben wollten, gebe es in Bremerhaven nicht. Und Geld für mehr Lehrerstellen auch nicht.

Bei dem in diesem Schuljahr eingeführten Modell gehe es vor allem darum, „zu überbrücken und zu betreuen“. Man habe aber vereinbart, dass zumindest in den Hauptfächern Deutsch und Mathe auf jeden Fall unterrichtet werden soll, sagte Homburg. Zur Not müssten dafür dann Nebenfächer auch anderer Klassen ausfallen.

An der Amerikanischen Schule, wo eine Lehrerin in Schwangerschaftsurlaub gegangen ist und seither jede Woche 28 Stunden fehlen, laufen die Eltern bereits Sturm. Die Behörde indes stellt klar: Bis Februar wird es keinen Ersatzlehrer geben. sim