unterm strich
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Die Berliner kennen seine Bauten aus dem Märkischen Viertel, da hoben sie sich wegen ihrer unregelmäßigen Grundrisse von der kargen Ansammlung mehrstöckiger Wohnkästen ab. Nun ist der Architekt Chen Kuen Lee am Sonntag im Alter von 88 Jahren in Berlin gestorben. Der Schüler Hans Scharouns war Ende der 50er-Jahre insbesondere als Villenarchitekt im süddeutschen Raum bekannt geworden. Der in der chinesischen Provinz Zhejiang geborene Lee kam im Alter von 16 Jahren nach Berlin. Sein Archiv übergab er zu Lebzeiten der Berliner Akademie der Künste.

Es hat so gar nichts von Arkadien. Wenn man mit dem Auto nach Florenz hineinfährt, geht es nur im Schritttempo vorwärts. In der City verheddert man sich im System der Einbahnstraßen und findet mit Müh und Not eine Tiefgarage. Endlich zu Fuß unterwegs, ist die Stadt aber auch enttäuschend. Lederwaren, Schuhgeschäfte, ein Eislokal nach dem anderen, dann wieder Schuhgeschäfte und Lederwaren. Das achteckige Baptisterium auf der Piazza San Giovanni hat unverschämte Eintrittspreise, für Giottos Glockenturm steht man über eine Stunde an, vor den Uffizien wartet eine hundert Meter lange Schlange, bloß um Tickets für den nächsten Tag zu bekommen. Und Michelangelos David? Wird in der Accademia gereinigt für den 500. Geburtstag im nächsten Jahr. Hier kann das Publikum zusehen, wie die Restauratorin Cinzia Parmigoni den Marmor mit Schlammpackungen umwickelt, danach wird er mit destilliertem Wasser abgespült. Peeling für Skulpturen. Bei so viel Schnickschnack freut man sich über die Kopie des David, die auf der Piazza della Giovanni steht – von Tauben voll gekackt und für das obligatorische Florenz-Foto freigegeben.