Anschlag in Bangladesch

19 Tote bei Attentat auf Veranstaltung der Opposition. Deren Anhänger setzen daraufhin einen Zug in Brand

DHAKA dpa ■ Eine Serie von Bombenexplosionen mit mindestens 19 Toten und 200 Verletzten bei einer Oppositionskundgebung hat in Bangladesch eine Welle der Gewalt ausgelöst. Als Reaktion auf die Anschläge in der Hauptstadt Dhaka setzten Oppositionsanhänger gestern rund 150 Kilometer weiter östlich nahe der Stadt Bhairab einen Passagierzug in Brand. Dabei seien mindestens 17 Menschen verletzt worden, teilten die Behörden mit. Polizisten umstellten die Waggons, um Rettungskräften die Suche nach Eingeschlossenen zu ermöglichen. Zuvor war es in Dhaka und der Hafenstadt Chittagong zu schweren Ausschreitungen von Oppositionsanhängern gekommen.

Während einer Rede von Oppositionsführerin Sheikh Hasina vor rund 30.000 Anhängern waren am Samstag drei Bomben und mehrere Handgranaten gezündet worden. Die Vorsitzende der Awami Liga und frühere Premierministerin Hasina erlitt bei dem Anschlag Verletzungen am Trommelfell. Sie sprach von einem gegen sie und andere Parteiführer gerichteten Mordkomplott der nationalislamischen Regierungskoalition unter Premierministerin Begum Khaleda Zia und forderte den Rücktritt der Regierung. Diese lehnte jede Verantwortung für die Tat ab, zu der sich zunächst niemand bekannte.

Bundesaußenminister Fischer verurteilte den Anschlag „auf das Schärfste“. Es müsse alles getan werden, damit die Bluttat aufgeklärt und die Täter zur Rechenschaft gezogen werden könnten, hieß es in einer Mitteilung des Auswärtigen Amtes.