verschollen?
: Expedition offline

Der letzte Eintrag: 13. August 2004; Position: 88,26 Grad nördlicher Breite und 88 Grad Ost. Nicht mehr weit, aber eben noch nicht vorbei am verflixten 83sten Breitengrad, an dem vor Robert Peary sämtliche Polarexpeditionen die Segel streichen mussten. Und: nicht mehr weit, aber eben noch 85 Seemeilen vom Ziel, dem Lomonossow-Rücken, entfernt. Aus diesem untermeerischen Gebirge soll die Arktische Bohrexpedition (Acex) unter tätiger Mithilfe des Forschungsinstituts für Ozeanränder an der Uni Bremen fürs Bohrkernlager im Europahafen drei Mal einen halben Kilometer Schlick fördern. Klappt es? Klappt es nicht? Keine Informationen nirgends: Seit Freitag, dem 13. August, ist nichts mehr zu vernehmen. Das Logbuch unter www.iodp.de schweigt – obwohl laut Plan am gerade vergangenen Wochenende die heiße – beziehungsweise eiskalte – Phase hätte beginnen sollen: Das Bohren.

Bahnbrechendes soll das zu Tage fördern: Details über 50 Millionen Jahre Erdgeschichte. Noch ist man davon allerdings, wie es scheint, weit entfernt: Stattdessen erkunden die Forscher die Vorzüge einer „Suppe aus Bohnen und Speck“ die Rede, die „mit verschiedenen Kräutern, Gewürzen und Senf entlang des Tellerrandes garniert“ wird. Allerdings: Auch kleine Entdeckungen sind ein Gewinn für die Menschheit. bes