Unterschiedliche Angebote

BERLIN taz ■ Im Wesentlichen sind die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen rechtlich vorgeschrieben. Deshalb konkurrieren sie miteinander auch vornehmlich über den Beitragssatz, der zwischen 12,1 Prozent bei der BKK Ahlmann (nur Schleswig-Holstein) und 15,4 Prozent bei der AOK Berlin schwankt.

Doch weil der gesetzliche Leistungskatalog aus Spargründen schrumpft und die Nachfrage der Versicherten gleichzeitig immer uneinheitlicher wird, gibt es ein wachsendes Spektrum von Leistungen, die die Kassen anbieten können, aber nicht müssen. Wer sich für eine bestimmte Versorgung interessiert, ist also gut beraten, bei seiner Kasse anzurufen, ob sie dafür aufkommen würde.

Da gibt es etwa die so genannten Disease Management Programme (DMP), koordinierte Behandlungsprogramme für chronisch Kranke, in denen sie effizienter und besser betreut werden sollen. Die DMPs sind politisch gewünscht, der Dauerkrach zwischen Ärzteschaft und Kassen führt jedoch bislang dazu, dass sie bislang nur selten und regional begrenzt angeboten werden.

Aus dem Bereich der alternativen Heilmethoden versuchen sich die meisten Kassen herauszuhalten. Nur die Akupunktur wird mittlerweile fast immer bezahlt. Viele Kassen bieten Vorsorgeuntersuchungen an: Für Hautkrebs, Brustkrebs und Magen- und Darmkrebs gibt es Früherkennungsprogramme. Besondere Therapien gibt es etwa für Schmerzerkrankungen, für Suchterkrankungen, aber auch Neurodermitis oder Tinnitus.

Finanziell interessant werden Unterschiede im Angebot jedoch vor allem bei der häuslichen Krankenpflege und Haushaltshilfen: Hier sind die AOKs großzügiger als andere Kassen. Allgemein sind die alten Großkassen kulanter als die kleinen BKKs mit den niedrigen Sätzen. Die AOKs Baden-Württemberg und Bayern tun sich hervor, die AOK Schleswig-Holstein und die Barmer Ersatzkasse, aber auch etwa die Hamburg Münchener Krankenkasse. UWI