Farc: Wir haben Entführte nicht

BUENOS AIRES taz ■ Kolumbiens Farc-Guerilla hat bestritten, im Norden des Landes acht Touristen, darunter einen Deutschen, entführt zu haben. Auf ihrer Internetseite beschuldigen die Rebellen den militärischen Geheimdienst, hinter der Aktion zu stecken. Ziel sei es, mit einer gestellten Befreiungsaktion Präsident Álvaro Uribe einen Erfolg im Antiterrorkampf zu bescheren, schreiben die Rebellen. Bei den Entführten handelt es sich um junge Rucksacktouristen, die Lateinamerika bereisen wollten. Sie wurden am vergangenen Samstag bei dem Besuch der präkolonialen Stadt Ciudad Perdida entführt. Auch für die Streitkräfte ist es alles andere als sicher, dass die Farc hinter der Entführung stecken. Der für die Suche der Touristen verantwortliche General Leonel Gómez sagte, dass die Guerilleros „sich normalerweise als solche ausweisen, Armbinden tragen und nicht stehlen“. Kolumbien ist das Land mit den weltweit meisten Entführungen. Derzeit sind rund 3.400 Menschen in der Gewalt von Kidnappern. MAL