Bob Skywalker

Handball-Interesse in Hamburg bleibt gering. Aber:Das Imperium Hanning will zurückschlagen

Hamburg taz ■ Der deutschen Handball-Nationalmannschaft droht ein Auftritt vor einer Geisterkulisse. Für das Länderspiel gegen Serbien und Montenegro am kommenden Dienstag um 19.30 Uhr in der Color Line Arena sind bis gestern gerade einmal 1.500 Tickets verkauft worden. Zumindest die Nationalspieler des HSV hätten allerdings keine Probleme, sich atmosphärisch umzustellen. Spärlich besetzte Ränge hatten sich schon am Mittwochabend beim 31:25 Erfolg gegen den deutschen Rekordmeister VfL Gummersbach als hartnäckige La-Ola-Wellenbrecher erwiesen.

Grund genug für HSV-Trainer und Sternenkrieger Bob Hanning zu überlegen „wie wir unser Imperium bewegt bekommen“. Immerhin liege das Handballprojekt mit dem Standort Hamburg an einer Hauptstraße, dagegen stünden die anderen im Wald. Der HSV befinde sich nicht mehr in Mini-Cooper-Zeiten und habe jetzt gerade mit Sponsoren vollgetankt, schwang Hanning das metaphorische Laserschwert.

Mit dem will der Trainer den Weg in bessere Zeiten weisen. Bei einem kalkulierten Zuschauerschnitt von 7.200 ist das auch nötig, denn die ersten drei Heimspiele brachten lediglich gemittelte 3.400 Fans in den Volkspark. Ein von Hanning initiierter „Freundeskreis“ soll jetzt neue Impulse geben. In seiner Funktion als Bindeglied für alle, so Hanning, habe er Sponsoren, Media-Agenturen und Leute aus Wirtschaft und Politik in einem Gremium versammelt. In enger Zusammenarbeit soll der HSV nach vorn gebracht werden. Danach will der 35-Jährige aus dem Mittelpunkt verschwinden. „Es sind dann andere gefordert wie Geschäftsführer Olaf Knüppel. Ich werde nur noch als Trainer tätig sein.“ Ein Fixstern nimmt einsam den Kampf auf gegen drohende Geisterspiele. HSC