Tabellenzehnter mit zu warmer Schnauze

Ein 0 : 0 bei Hoffenheim hilft auch nicht weiter: Fußball-Bundesligist Werder Bremen tritt auf der Stelle

„Es war wie im Hinspiel. Eine Partie mit vielen Chancen, weil beide Teams viele Fehler gemacht haben“, sagte Bremens Trainer Thomas Schaaf im Anschluss an das 0 : 0 am Samstag in Hoffenheim. Geschäftsführer Klaus Allofs pflichtete ihm bei: Der Mannschaft fehle derzeit „einfach die Kaltschnäuzigkeit, aus unseren Chancen zur richtigen Zeit ein Tor zu erzielen“.

Die offizielle Statistik dokumentierte das muntere Angriffstreiben: Je 13-mal schossen die Teams auf das gegnerische Tor. Allein der Ex-Bremer Boubacar Sanogo (6) und Werder-Stürmer Claudio Pizarro (7) hätten für eine Wiederholung des Vorjahres- Ergebnisses sorgen können. Doch Sanogo scheiterte dreimal am linken Bremer Pfosten – und stellte damit einen Liga-Rekord auf. „Ich hätte heute gerne gewonnen, aber ich hatte viel Pech oder habe etwas falsch gemacht“, sagte er später.

Als gefühlter Sieger ging dieses Mal Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick aus dem Duell der zwei wohl spielstärksten Teams der Liga hervor, das Werder im Hinspiel mit 5 : 4 für sich entschieden hatte.

Die Bremer hingegen kommen nach der Nullnummer nicht voran. „Wir treten auf der Stelle“, sagte Allofs. „Unsere Chancenverwertung ist nicht gut. Das ist das Problem in der Rückrunde“, sagte Nationalspieler Per Mertesacker.

„Wir werden alles versuchen und uns nicht vorwerfen lassen, nicht an uns geglaubt zu haben“, sagte Allofs. Dennoch scheint es für den Tabellenzehnten, der immer noch auf den ersten Liga-Sieg in diesem Jahr wartet, realistischer, sich auf den DFB-Pokal zu konzentrieren: Hier trifft man im Halbfinale auf den Hamburger SV. „Im DFB-Pokal haben wir schon seit Jahren kein Losglück“, klagte indes Kapitän Frank Baumann. Jetzt stehe „fest, dass wir in diesem Jahr in diesem Wettbewerb nicht einmal zu Hause antreten dürfen“. LARS REINEFELD