Sprache vernachlässigt

Konsequenzen aus Sprachstandserhebung angemahnt

Die Hälfte aller Kinder aus Elternhäusern nichtdeutscher Herkunftssprache haben Bedarf an Sprachförderung. Diese Erkenntnis aus der hamburgweiten Viereinhalbjährigen-Untersuchung ist für Martin Peters vom Paritätischen Wohlfahrtsverband „schockierend“. Sie zeige, dass eine Verschlechterung des Personalschlüssels in Kitas unverantwortbar wäre. „20 Prozent weniger Personal“, warnte Peters, „bedeutet mindestens 20 Prozent weniger Sprachanlässe zwischen Kind und Erzieher.“

„Sprachförderung beginnt im Kleinkindalter und gehört in die Kitas“, mahnte auch die GEW. Dafür müssten Konzepte her und die Kita-Gruppen klein sein. Die geplante Vergrößerung der Gruppen um bis zu 25 Prozent sei „absolut kontraproduktiv“.

Dass bei jungen Migranten der Förderbedarf hoch ist, so GALierin Christa Goetsch, sei klar gewesen. Das Problem sei nur, dass die Bildungsbehörde kein Förderkonzept habe. Zudem hat sie gerade die Sprachförderung in Grundschulen um 20 Prozent gekürzt. Dies sei angesichts der Zahlen „durch nichts zu erklären“, rügte auch die SPD. Laut Behördenpressestelle soll zum nächsten Schuljahr ein Sprachförderkonzept stehen. KAJ