WAS MACHT EIGENTLICH ... die Kakerlake?
: Sich in Tropical Islands heimisch fühlen

Das künstliche Tropenparadies Tropical Islands will ein paar seiner Gäste loswerden: Das Kreisgesundheitsamt Dahme-Spreewald hat nach einem Bericht der Märkischen Allgemeinen mit dem Betreiber ein Konzept zur Eindämmung der Schabe „Periplaneta australasiae“ entwickelt. Zuvor hatten Besucher des südlich von Berlin gelegenen Freizeitparks in Internetforen darüber geklagt, dass sie bei ihrer Übernachtung in den Zelten in der Halle der Natur etwas zu intensiv begegnet seien. Im Preis von 59,50 Euro pro Erwachsenem war nämlich nicht nur das Frühstück inklusive, sondern auch kuschelbedürftige Schaben. Diese „sind unter den Matratzen und krabbeln durch die Betten und verstautes Gepäck“, schreibt ein Besucher. Ein anderer hatte selbst noch zu Hause in Rucksack und Koffer ein paar der krabbelnden Tiere gefunden – und war darüber keinesfalls erfreut.

Dabei wirbt Tropical Islands auf seiner Webseite ganz offen mit seiner reichhaltigen Tierwelt. In der Halle gebe es „ein eigenes Biotop, das ausschließlich auf natürlichem Wege im Gleichgewicht gehalten wird. (…) Wir können auf unsere Schaben und Käfer, die weder schädlich noch gefährlich sind, aus ökologischen Gründen nicht verzichten.“ Für die Kakerlakenbekämpfung sind Goldfasane und chinesische Zwergwachteln zuständig. Zumindest so lange, bis die Besucher sich auch über deren nervendes Gezwitscher beklagen. Und dieser ganze Sand überall, ist das eigentlich hygienisch? Warum kann ein Tropenparadies nicht einfach steril sein? HEI
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