Wochenübersicht Konzert: Sandra Löhr hört auf den Sound der Stadt
Wer sind bloß diese Leute? Die so was tatsächlich noch hören wollen und dafür auch noch Geld ausgeben? Sachen wie „Big in Japan“ zum Beispiel. Wird doch sowieso so oft im Radio gespielt, dass es einem zu den Ohren rauskommen könnte, wenn da nicht das Trommelfell dazwischen wäre, dass Ohrwürmer nur ungern in die Freiheit entlässt, haben die sich erst mal in den Gehirngängen festgesetzt. Aber egal. Jedenfalls ist das wohl nicht bei allen Berlinern so und deswegen ist das Konzert von Alphaville schon längst ausverkauft. Ganz anders ist die Sache natürlich bei Virginia Jetzt!. Da ist es ja wohl mehr als selbstverständlich, dass es schon seit Tagen nicht mehr die klitzekleinste Chance gibt, für ihr Konzert in der Wuhlheide noch Karten zu bekommen. In den folgenden Tagen muss man/frau sich also wohl oder übel nach einem alternativen Konzertprogramm umgucken. Und das am besten von Bands, die noch gänzlich unbekannt sind. Ist doch sowieso viel sportlicher, als nur dem Herdentrieb zu folgen. Eine Gelegenheit dazu bietet am Samstag Autopilot. Die spielen nämlich ihr erstes Konzert und wollen „Unterhaltungselektronik“ auf die Bühne bringen. Na dann.Unbekannt sind „Mouse on Mars“ dagegen auch wieder nicht so richtig, aber dafür laut Auskunft des zuständigen Musik-Redakteurs „die beste Band der Welt“. Die beiden Kölner Jan Werner und Andi Thoma stellen ihr neues und mittlerweile achtes Album „Radical Connector“ vor. Das klingt auch wieder so richtig schön nach allerfeinster Elektronik, gemixt mit ein bisschen Knistern, ein paar Grooves und ein paar Funk-Elementen. Nur schade, dass das Duo am Dienstag im wahrscheinlich viel zu kleinen Magnet Club spielt. Aber wer dann da nicht reinkommt, kann sich damit trösten, dass MOM im Oktober wahrscheinlich in der Volksbühne noch ein Konzert geben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen