Virtuelle Apotheke

Hickhack um Pillen per Post

Ab Januar 2004 soll es Medikamente nicht mehr nur in der Apotheke geben, sondern auch im Internet. Das will die Bundesregierung im Zuge der Gesundheitsreform mit dem Gesundheitssystem-Modernisie-rungsgesetz erreichen und wür-de damit dem Arzneiversand in Deutschland die Türen öffnen. Darauf warten vor allem die Krankenkassen, die sich durch diesen Vertrieb erhebliche Einsparungen erhoffen.

Einige Kassen hatten Versicherten, die beim preiswerten niederländischen Versandapotheker Doc Morris bestellten, bereits die Kosten erstattet. Doch wurde dies unter anderem der Gmünder Ersatzkasse (GEK) per Beschluss des Landesgerichts Nordrhein-Westfalen Anfang Februar 2003 verboten. Das Sozialgericht Hannover allerdings entschied jetzt zu Gunsten der KKH: Die Kaufmännische darf bis auf Weiteres die Kosten für Medikamente aus dem Internet erstatten.

Auch der Deutsche Apothekerverband hatte beim Europäischen Gerichtshof für eine einheitliche rechtliche Grundlage über die Einführung des Arzneimittelversandhandels in Deutschland geklagt. Die Entscheidung wird Ende des Jahres erwartet. Bis dahin wäre es sinnvoll, sich bei den Kassen zu erkundigen, ob Medikamentenkosten via Netz erstattet werden oder nicht. PW