vorlauf
: Antje und die Tigerenten

„Antje“ (Sa., 11.03 Uhr, ARD)

Rumskuddelkoog heißt der friesische Hafen, in dem Antje zum Krabbenfang in See sticht – ein waschechtes Walrossmädchen mit roter Wollmütze bricht auf zu neuen Ufern. In Hagenbecks Tierpark war das Maskottchen des Norddeutschen Rundfunks erst jüngst verstorben. Jetzt kehrt es auf den Bildschirm zurück – als Zeichentrickfigur.

Durch diese Verwandlung verliert das NDR-Logo nicht etwa sein Gesicht; das Gesicht des Senders macht sich vielmehr selbständig. Schließlich zeigt Antje in 26 Episoden, dass sie nicht nur als Pausenfüller taugt, sondern das Geschehen in die eigenen Flossen nehmen kann. Dafür bekommt sie eine nach ihr benannte Serie. Die Geburtsstunde der neuen Antje liegt im Jahr 2001, da hat sie Janosch nämlich aufs Papier geworfen und zu gezeichnetem Leben erweckt. Nicht ohne sich zuerst mit ihrem Vorbild im Tierpark bekannt zu machen.

Die Stoßzähne kindgerecht gestutzt, Stupsnase hingemalt – fertig war die possierliche, neue Heldin. Nicht mehr so behäbig wie ihre Vorgängerin, neugierig und voller Tatendrang. Freunde von gestreiften Enten müssen auf die Bewohner vom Traumland Panama, den kleinen Tiger und den kleinen Bären, aber keineswegs verzichten. Die beiden leisten Walross-Antje bei ihren Abenteuern Gesellschaft. Treuer Begleiter ist außerdem der besserwisserische, wienernde und eimerbewohnende (Möchtegern-Zier-)Fisch Schlüter. Gerade noch davongekommen, als er zum Mittagessen verspeist werden sollte, haben sich Antje und Schlüter jetzt zum Fressen gern. Das Seemannsgarn aus Opa Puschkins Reisetagebuch wird ihnen zur Inspiration für Entdeckungsfahrten vom Nordkap bis zur Südsee.

Wohin auch immer es die vier Freunde verschlägt, überall machen sie Bekanntschaften. Neben den leuchtend bunt verpackten Erdkundestunden führt die Reisenden ein Abenteuer sogar auf den Mond. Was ihnen sonst alles passiert, können die Kleinen in der ersten Staffel erfahren, die immer samstags im Tigerentenclub gesendet wird; wie sagte doch schon der alte Seebär Opa Puschkin? „Erfahrungen sind wie guter Fischtartar, selbst gemacht ist am besten.“ MISCHA WILCKE