Mit Zen einmal um den Erdball

TOKIO ap ■ Nach sieben Jahren und 40.000 Kilometern hat ein buddhistischer Mönch seinen rituellen Lauf in den japanischen Bergen beendet. Die von Genshin Fujinami zurückgelegte Strecke entspricht einer Umrundung des gesamten Erdballs. Unterwegs war der 44-jährige „Marathon-Mönch“ im Hiei-Gebirge mit selbst gebastelten Sandalen. Er habe sich ganz in die Hände Gottes begeben und sei zufrieden, erklärte Fujinami. Seit 1885 haben nur 46 „Marathon-Mönche“ das aufreibende Ritual überlebt, das bis ins achte Jahrhundert zurückgeht und nach buddhistischem Glauben zur Erleuchtung führt. Wer aufgibt, muss der Tradition zufolge seinem Leben selbst ein Ende setzen. Fujinami marschierte unter anderem nachts jeweils 30 Kilometer und durchwachte neun Nächte ohne Essen und Wasser bei Gebeten. Im sechsten Jahr lief er an 100 aufeinander folgenden Tagen je 60 Kilometer – mehr als jeder Marathonläufer.