Buffet im Wattenmeer

Zugvögel machen sich in den Süden auf

Trischen dpa ■ Herbst wird‘s: Die Vögel zumindest beenden den Sommer und machen sich auf in wärmere Gefilde. So erhält die „Vogelinsel“ Trischen im schleswig-holsteinischen Watt vor Friedrichskoog zurzeit Besuch von riesigen Scharen der Alpenstrandläufer, die vor dem Weiterflug in den Süden Kraft und Futter tanken. „Mehr als eine Million Vögel rasten hier oft zur Zugzeit“, sagt Sebastian Berger. Der Vogelwart des Naturschutzbundes NABU ist der einzige menschliche Bewohner der kleinen Insel.

Die Alpenstrandläufer brüten im hohen Norden. Ihr Name hat nichts mit den Alpen zu tun, sondern leitet sich vom lateinischen Wort „alpina“ (weiß) ab. Die übrigen Vögel auf Trischen litten unter dem schlechten Sommer, der Hochwasser brachte: Viele Nester wurden zerstört und Jungvögel getötet, sagt der Vogelwart. Bei den Seeschwalben, Lachmöwen, Sandregenpfeifern und Rotschenkeln führte das „Landunter“ zu einem „Komplettausfall der diesjährigen Brut“ – zum vierten Mal in Folge.

Nur die in den hohen Dünen von Trischen brütenden Großmöwen, Kormorane und Löffler wurden nicht betroffen. Erfreulich sei der Zuwachs in der Löffler-Kolonie, sagte Berger: „Hier brüten acht Paare, so viele wie nie zuvor. Die brachten elf Jungen hoch.“