Tapferes Tausendgüldenkraut

Eine neue Studie beweist: Heilkräuter entwickeln ihre Wirkstoffe auch im kühlen Norddeutschland

Sie sind widerstandsfähiger als gedacht: Heilkräuter, das hat eine Studie der Universität Kiel ergeben, können auch in Norddeutschland angebaut werden. Bislang, so Karin Schwarz vom Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde, sei man davon ausgegangen, dass Heilkräuter auf Grund der geringen Temperaturen im Norden nicht ausreichend hochwertige Wirkstoffe bilden könnten. Zahlreiche Labortests, die sich über einen Zeitraum von drei Jahren erstreckten, hätten nun aber ergeben, dass sich bestimmte Heilpflanzen wie Salbei, Artischocke, Tausendgüldenkraut und Rotklee auch in schleswig-holsteinischen Böden entwickelten. Rotklee wird in einzelnen Regionen bereits angebaut.

Die Wirkstoffe als solche seien den meisten Verbrauchern bekannt, sagte Schwarz. So werden die Inhaltsstoffe von Tausendgüldenkraut und Artischocke beispielsweise bei Verdauungsproblemen eingesetzt. Der Rotklee produziere Stoffe, die hormonabhängige Krebserkrankungen verhindern könnten und Salbei enthalte Wirkstoffe, die schädigende freie Radikale – also Schadstoffe, die Zellen vernichten können und meist bei chronischen Erkrankungen auftreten – entgiften.

„Für das Gewinnen der Wirkstoffe haben wir neue umweltfreundliche Verfahren angewandt“, erklärte Schwarz. Die Studie habe auch belegt, dass dabei anfallende Reststoffe umweltschonend in Biogasanlagen entsorgt werden könnten. dpa