OLYMPICS
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Hammerwurf-Olympiasieger Adrian Annus schwebt in akuter Gefahr, seine Goldmedaille zu verlieren. Nachdem eine aufgebrachte Menschenmenge Dopingkontrolleure des IOC vertrieben hatte, die den 31-Jährigen in seinem Haus in Ungarn testen wollten, versäumte er eine vom IOC gesetzte Frist für die Kontrolle. Auch der Gewichtheber Ferenc Gyurkovics soll einen Dopingtest verpasst haben. Der Ungar hatte Silber in der Klasse bis 105 kg gewonnen.

Vitali Tajbert, Federgewichtsboxer mit nachdrücklichen Goldambitionen, ist ebenso wie Fliegengewichtler Rustam Rahimov im Halbfinale ausgeschieden. Tajbert unterlag dem Nordkoreaner Song Guk Kim mit 24:29, Rahimov dem Kubaner Yuriorki Gamboa mit 11:20. Was beiden bleibt, ist Bronze.

„Wir vergeben keine Medaillen aus emotionalen oder humanitären Gründen“, verriet IOC-Präsident Jacques Rogge, weshalb das Ansinnen der deutschen Vielseitigkeitsreiter, ihr im Regelwerk verschwundenes Gold auf dem Gnadenweg zu erlangen, abschlägig beschieden wurde.

Gewächsmotivation: Tina Theune-Meyer, die deutsche Trainerin, wusste, warum ihre Fußballspielerinnen nach einem 1:0 gegen Schweden fast zwei Dutzend bronzene Medaillen abholen durften: „Wir waren nicht für die goldene Ananas hier, sondern um uns die Lorbeerkränze zu holen.“ Gold gewannen mit einigem Glück die US-Frauen, die Brasilien im Finale nach Verlängerung mit 2:1 bezwangen.

Die deutschen Kanuten drohten auf dem See von Schinias beinahe unterzugehen – so schwer wogen gestern all die Medaillen. Der fünf Jahre im Einer-Kanadier über 1.000 Meter unbesiegte Andreas Dittmer wurde allerdings nur Zweiter.

Die Basketballerinnen aus den USA bezwangen gestern Russland mit 66:62 und stehen, wie üblich, im Finale gegen Australien, das Brasilien 88:75 schlug.