Opel will Tarife einfrieren

Bis 2009 sollen Löhne nicht erhöht werden, sonst droht 40-Stunden-Woche, so die Forderung der Konzernspitze

HAMBURG/RÜSSELSHEIM afp ■ Opel plant harte Sparmaßnahmen und die Rückkehr zur 40-Stunden-Woche für die Beschäftigten der westdeutschen Werke Rüsselsheim, Bochum und Kaiserslautern. Eine Konzernsprecherin bestätigte in Rüsselsheim einen gestrigen Bericht der Bild-Zeitung, wonach der Forderungskatalog des neuen Vorstandschefs Hans Demant vorsieht, Tariferhöhungen bis 2009 nicht an die Mitarbeiter weiterzugeben. Grund sei, dass in diesen drei Werken bereits 15 Prozent über dem Branchendurchschnitt verdient werde.

Zudem sollen die Zuschläge von 10 Prozent für Spätschichten und 25 Prozent für Nachtschichten gestrichen werden. Alternativ prüft der Konzern die Verlängerung der Arbeitszeit: Die Mitarbeiter sollen bis zu 40 Stunden pro Woche arbeiten, aber nur 35 bezahlt bekommen.

Weiterhin sieht das von Opel als „Diskussionsgrundlage“ bezeichnete Papier eine Erhöhung der Bandgeschwindigkeiten vor. Außerdem stehen Extrazahlungen wie „Hitzepausen“ auf dem Prüfstand. Auch das Weihnachtsgeld soll von 70 Prozent eines Gehalts im vergangenen und 130 Prozent in diesem Jahr auf 55 Prozent gekürzt werden.

Die Arbeitnehmervertreter bestehen auf einer Jobgarantie bis „mindestens 2010“. Sie wollen Produktions- und Investitionszusagen für die einzelnen Standorte, die Sicherung bestehender Einkommen sowie Ausbildungserhalt. Der Opel-Betriebsrat fordert zudem von der Konzernspitze, dass diese ähnlich wie die Manager von DaimlerChrysler einen Sparbeitrag leisten.