Kinder, frühstücken!

Weil immer weniger Kinder frühstücken und Eltern nicht mehr kochen können, schlägt jetzt das BIPS Alarm

Bremen taz ■ „Die Milchschnitte ist für Kinder ein gesundes Frühstück“– so ähnlich würden heutzutage viele Eltern denken. Das behaupten zumindest die Bremische Evangelische Kirche (BEK) und das Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS). Und weil das alles andere als gesund für die Kinder ist, haben die Ernährungsfachleute vom BIPS jetzt ein Faltblatt mit mustergültigen Frühstücken erstellt.

Butterbrot mit Tomate etwa, sagen die Experten, sei viel gesünder als Milchschnitte und Fruchtzwerge – und noch dazu viel billiger. „Pumuckelbrot“, „Harrys Müslipott(er)“, und „Balus Dschungelschnitte“ haben sie ihre Vorschläge getauft. „Wir müssen der Werbung für Kinderfrühstücksprodukte etwas entgegensetzen,“ sagt BIPS-Ernährungsberaterin Wiebke von Atens-Kahlenberg.

Aktionen wie die bunte Frühstücksbroschüre seien nötig, weil immer mehr Kinder in den Kindergarten kämen, ohne vorher gefrühstückt zu haben, sagt Dagmar Eckelmann, Leiterin des Kindertagesheimes der Immanuel-Gemeinde. Jedes zehnte Kind sei mittlerweile dennoch übergewichtig, außerdem hätten viele Kinder Altersdiabetes – was eigentlich völlig untypisch sei.

Problematisch ist dabei längst nicht nur das Frühstück. „Junge Eltern können heute nicht mal mehr kochen“, klagt Astrid Gallinger vom Gesundheitstreffpunkt West. Für alle, die es lernen wollen, gibt es demnächst einen kostenlosen Kochkurs.

Yvonne Albrecht

Kochkurs vom 6. bis 10. Oktober. Infos unter ☎ 04 21 / 61 70 79.