Infiziert

Was manchmal vergessen wird. Zwei Ausstellungen, die den Zahlen beim Thema Aids auch ein Gesicht geben

Ausstellungen: „HIV und Aids in der Ukraine“ im Rathaus Schöneberg, „Todestanz“ bei Scholz & Friends Berlin

Ein paar Zahlen, wenigstens: bis zu 400.000 Menschen sind es derzeit, die in der Ukraine mit HIV infiziert sind, während man im Land selbst amtlicherseits zum Thema am liebsten dezent schweigt. Und in Schwarzafrika sterben jedes Jahr so viele Menschen an Aids, wie Berlin Einwohner hat. In einigen Ländern Afrikas ist bereits jeder vierte Einwohner infiziert. Weggucken ist da wirklich nicht mehr möglich. Vor wenigen Tagen hat so die UNO eine hochkarätig besetzte Kommission gegründet, die Vorschläge zur Verbesserung des Regierungshandelns in Afrika im Hinblick auf die Eindämmung von Aids erarbeiten soll. Bis Juni 2005 sollen die Ergebnisse vorliegen. Dass es aber erst mal gar nicht um Zahlen gehen kann, sondern um die Menschen, ganz direkt, daran mögen zwei Ausstellungen in Berlin erinnern: Bei Scholz & Friends ist der „Todestanz“ zu sehen, für den die renommierte (Kriegs-)Fotografin Ursula Meissner Aids in Afrika dokumentierte (Wöhlertstraße 12–13, bis 30. September, montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr). Und schlicht „HIV und Aids in der Ukraine“ titelt die Ausstellung im Rathaus Schöneberg mit Fotos von Dirk Plamböck, die gleichfalls bis zum 30. September zu sehen ist (Montag bis Freitag von 10 bis 20 Uhr).