HOLLAND LEGT LOS

In den Niederlanden soll 2006 eine Bürgerversicherung eingeführt werden. Sie soll „Standardversicherung“ heißen. Die konservative Regierung in Den Haag hat diesen Reformplan der eher linken Vorgängerregierung adoptiert. Der bisherige Plan ist, dass alle Versicherten eine Kopfpauschale zahlen, die mit einem einkommensabhängigen Beitrag vom Arbeitgeber aufgestockt wird. Auch in den Niederlanden gibt es derzeit noch zwei Parallelsysteme von privater und öffentlicher Krankenversicherung. Im Unterschied zu Deutschland allerdings haben Gutverdiener nicht die Wahl, sich aus dem öffentlichen System zu verabschieden, sondern müssen sich privat versichern. Die holländische Regierung erhofft sich mit der Auflösung dieser Grenze vor allem mehr Wettbewerb. Außerdem will sie die Kosten für das Gesundheitswesen senken. Immerhin stiegen die gesetzlich festgelegten Versicherungsbeiträge für Arbeitnehmer zwischen 1997 und 2003 von monatlich 200 auf 467 Euro. Doch bevor die Versicherung in Kraft treten kann, müssen noch 44 Verordnungen und Gesetzesvorhaben verabschiedet werden. UWI