Kofferträger verhaftet

Fall des Dresdner Bombenkoffers aufgeklärt. 62-jähriger Makler geständig. Er wollte die Deutsche Bank erpressen

DRESDEN ap ■ Der spektakuläre Fall des Dresdner Bombenkoffers ist aufgeklärt. Dreieinhalb Monate nach dem Fund des gefährlichen Sprengsatzes auf dem Dresdner Hauptbahnhof hat die Polizei einen 62 Jahre alten Immobilien- und Finanzdienstmakler aus Ellefeld im sächsischen Vogtland verhaftet. Der Mann sei geständig, sagte der Sprecher der Dresdner Staatsanwaltschaft, Andreas Feron, gestern.

Der Verdächtige sei am Sonntag an einer Tankstelle im vogtländischen Zwota festgenommen worden. Er wollte die Deutsche Bank um mehrere Millionen Euro erpressen. Die Ermittler gehen davon aus, dass er noch Komplizen hatte.

Die voll funktionsfähige Kofferbombe wurde zu Pfingsten auf dem Dresdner Hauptbahnhof entdeckt. Sie hätte jederzeit explodieren können und dabei ein Blutbad angerichtet. Bei der Durchsuchung mehrerer Wohnungen des Mannes in Sachsen und Hessen habe die Polizei weiteren Sprengstoff und Sprengstoffschnüre sichergestellt, sagte Feron. Die Beweislast sei erdrückend. „Er hätte jederzeit wieder eine Bombe bauen können.“ Die Polizei sei dem Tatverdächtigen durch eine DNA-Probe auf die Spur gekommen, erklärte Feron weiter.

Feron berichtete, zeitgleich zu dem Fund der Kofferbombe am späten Abend des 6. Juni habe der Tatverdächtige einen Brief an die Deutsche Bank nach Frankfurt geschickt und damit gedroht, eine ähnliche Bombe auch dort zu deponieren. Der Brief sei aus Dresden abgeschickt worden. Dadurch kamen die Ermittlungsbehörden dem Mann auf die Spur.