Viktualienmarkt braucht Ideen

Köln taz ■ Bei der Bewertung des Viktualienmarkts auf dem Heumarkt scheiden sich weiter die Geister: Kritisieren die Grünen den Markt als „niveauloses Spektakel“, hält die FDP ihn für „eine große Chance für Köln“.

Seit der Eröffnung Anfang August hat der „Premiummarkt“ Schwierigkeiten, Vorgaben der Stadt zu erfüllen. Dazu gehören ein breit gefächertes Angebot qualitativ hochwertiger Waren und eine möglichst einheitliche Gestaltung der Marktstände. Beides vermissen die Grünen: „Die einfallslose Aneinanderreihung von Fressbuden gleicht mehr einer Wagenburg oder einem Parkplatz als einem Markt“, beklagt die grüne Ratsfraktionsvorsitzende Barbara Moritz. Sie fordert die Marktbetreiber auf, sich an die Vorgaben zu halten, „oder es muss eine neue Ausschreibung erfolgen“. Diese Kritik findet Roswitha Pankow von der veranstaltenden Agentur überzogen: „Man muss auch das Positive sehen.“ So käme am Donnerstag ein Stand mit italienischen Backwaren dazu, das Angebot werde immer internationaler. „Für nächstes Jahr haben wir schon 20 neue Bewerbungen, zusätzlich zu den jetzigen 20 Ständen.“

Auch die Liberalen finden die grüne Kritik „geschäftsschädigend“. Am Wochenende verteilten sie auf dem Heumarkt einen Offenen Brief an die Markthändler, in dem sie „für Optimismus“ werben und „neue Wege“ für das Marktkonzept zu suchen versprechen. Dafür sollen die Händler Vorschläge machen. Es eilt: Im Oktober wird der Markt für dieses Jahr abgebaut – und die Stadt zieht Bilanz. SUG