Saarbrückens Gasthermen heizen teurer

Gaspreise schwanken regional um 30 Prozent. Mehrere Versorger wollen mehr Geld verlangen. Kartellamt prüft Preise

BERLIN taz ■ Das Heizen mit Erdgas kommt in Saarbrücken um 30 Prozent teurer als in Oldenburg. Darauf weist der Bund der Energieverbraucher hin. Während die Kilowattstunde Gas in Oldenburg im Juli nur 3,89 Cent kostete, mussten die Saarbrücker dafür 5,04 Cent zahlen. Das mache für den Endverbraucher einen Unterschied „von fast 300 Euro“, sagt der Vorsitzende des Bundes der Energieverbraucher, Aribert Peters. Auch in den übrigen Städten variierten die Preise stark um den Bundesschnitt von etwa 4,50 Cent. „Mit den Gaspreisen stimmt etwas nicht.“

Diesen Verdacht hat auch Kartellamtschef Ulf Böge, dem auch die für Herbst angekündigten Preiserhöhungen von bis zu 12 Prozent verwundern. Während die Stadtwerke mit steigenden Rohstoffkosten argumentieren, erhöht der führende deutsche Fernversorger Eon/Ruhrgas seine Lieferpreise an die Stadtwerke zum 1. Oktober bloß um sieben bis acht Prozent. Nun werden die Gasversorger Post vom Kartellamt bekommen mit der Bitte, ihre Preise „transparent“ zu machen. „Es gibt da erhebliche Ungereimtheiten“, sagt Böge. Auch stelle sich die Frage, ob die Bindung der Gaspreise an den Ölpreis „noch zeitgemäß“ sei.

Unterschiedliche Preise seien Ausdruck verschiedener Preispolitik, sagt dagegen Marian Rappl, Sprecher des Gaswirtschaftverbandes BGW. „Einige zögern Preiserhöhungen erst raus, müssen dann aber umso deutlicher erhöhen.“ Wie etwa die günstige Oldenburger EWE, die ab morgen 11,8 Prozent mehr verlangen will. Außerdem könnten große Versorger mit eigenem Gasspeicher andere Preise machen als kleine. URB