Ein Fax führt nach Leuna

Jürgen Möllemann könnte in die Affäre um den Verkauf der Raffinerie an den Elf-Konzern verwickelt gewesen sein

DÜSSELDORF dpa Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat den Fund eines Telefax-Schreibens bestätigt, wonach der frühere FDP-Politiker Jürgen Möllemann in die Leuna-Affäre verstrickt gewesen sein könnte. Eine abschließende Bewertung des Vorgangs gebe es aber noch nicht, sagte ein Behördensprecher.

Das Fax war bei einer Durchsuchung von Möllemanns Düsseldorfer Firma WebTec am 5. Juni 2003 gefunden worden. Am gleichen Tag war der frühere FDP-Spitzenpolitiker bei einem Fallschirmabsprung in der Nähe von Marl ums Leben gekommen. Das an einen engen Geschäftsfreund Möllemanns gerichtete und mit Möllemanns Kürzel „JWM“ unterzeichnete handschriftlich verfasste Schreiben enthält einem Bericht des Nachrichtenmagazins Focus zufolge die Anmerkung, dass ein Betrag in Höhe von 500.000 Mark „zum Abschluss der Elf/TH-Aktion“ ausstehe.

Damit könnte dem Blatt zufolge der umstrittene und skandalumwitterte Verkauf der ostdeutschen Raffinerie Leuna an den französischen Elf-Konzern gemeint sein. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft richten sich gegen fünf Personen aus Möllemanns früherem Umfeld.