galerienspiegel
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Patrick Rieve – Doing Time: In eine selbst gewählte und gebaute Knastzelle wird sich der Hamburger Künstler Patrick Rieve bis zur Ausstellungseröffnung zurückziehen – eine Zelle, die mitten im Galerieraum steht, in der der Künstler selbst nicht gesehen werden kann. Konkret wahrnehmen kann man den dort lebenden „Einsiedler“ also nicht, aber er ist immer da; seine Versorgung muss gewährleistet werden. Die legendäre Flucht von Frank Morris und den Brüdern Anglin im Jahr 1962 von der Gefängnisinsel Alcatraz interessiert ihn auch in seinen isometrischen Zeichnungen, mit denen die Ausstellung bestückt sein wird. Zwei Facetten des Themas Flucht präsentiert diese Schau – auch die aus der Enge alltäglicher gesellschaftlicher Verpflichtungen.

Eröffnung: Fr, 3.9., 19 Uhr, Galerie für Landschaftskunst; Mi–Fr 15–18, Sa 12–14 Uhr; bis 6.11.

Martha Tagliavia – Sunday Morning: Un-Orte und Un-Zeiten sind Thema der Videoarbeiten der italienischen Künstlerin, die derzeit das Sommeratelier des Künstlerhauses FRISE bewohnt. Am Flughafen Palermo, an dem nicht nur Dreherlaubnisse schwer zu bekommen sind, sondern an dem auch die totale Kontrolle und Enthüllung von Privatheit herrscht, weil jeder das Innerste seines Gepäcks offenbaren muss, hat sie gedreht; weiteres Thema: das Freizeitverhalten silzilianischer Familien, die sonntags gut gekleidet über öffentliche Plätze schlendern. Nächstes, bereits angelaufenes Projekt: die Beobachtung des Hamburgers in „freier Wildbahn“.

Eröffnung: Fr, 3.9., 19 Uhr, FRISE, Arnoldstaße 26-30; Do–Sa 16–18, So 14–18 Uhr; bis 12.9. PS