Wasser zählen

Ab heute sollen alle Hamburger Wohnungen über Wasserzähler verfügen. 87 Prozent sind es tatsächlich

Die Frist ist abgelaufen. Ab heute sollten alle Hamburger Wohnungen mit separaten Wasserzählern ausgestattet sein, der sparsame Verbraucher nicht mehr die Dusch- und Kochwaschorgien seines Nachbarn mitbezahlen müssen. Gestern hat die Umweltbehörde vermeldet, dass derzeit 87 Prozent aller Wohnungen mit Wohnungswasserzählern ausgestattet sind. Ausgenommen sind Wohnungen, in denen ein Umbau technisch und finanziell „unverhältnismäßig“ wäre, beispielsweise in Altbauten.

Derzeit liegen bei den Hamburger Wasserwerken (HWW), die die Umstellung koordinieren, weitere Anträge über 37.000 Wohnungen vor. „Zurzeit muss man mit einer Wartezeit von sechs Wochen rechnen“, sagt Rainer Öhlmann (HWW), da es einen „regelrechten Run“ auf die Wohnungswasserzähler gebe. In diesem Jahr hätten sich die Einbauzahlen im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.

Der Einbau der Wasserzähler kostet pro Wohnung rund 200 Euro, Vermieter können diese Kosten auf die MieterInnen abgewälzen, wie Achim Woens von „Mieter helfen Mietern“ kritisierte. Rund 240 Millionen Euro koste die Umstellung in Hamburg, davon werden jedoch nur 14 Millionen durch staatliche Förderung getragen, den Rest müssten die MieterInnen finanzieren.

Seit 1987 gehören die Wohnungswasserzähler in Neubauten zum Standard. 1994 kam dann die von der Umweltbehörde initiierte Verpflichtung zur Nachrüstung von Altbauten hinzu, für deren Umsetzung eine zehnjährige Frist – eben bis 1. September 2004 – eingeräumt wurde. Nach den jetzt bekannt gegebenen Daten ist in fünf Prozent der Wohnungen bisher nichts passiert, was damit begründet werden könnte, dass für diesen Fall noch keine Strafmaßnahmen vorgesehen sind. SP