Zum Ausbildungsstart locken letzte Plätzchen

Mehr als zehntausend Jugendliche suchen noch eine Lehrstelle. Angebote gibt’s: zum Beispiel Burger braten

Das neue Ausbildungsjahr beginnt heute – und noch immer sind mehr als zehntausend Jugendliche ohne Lehrstelle. Zumindest offiziell, sind doch die aktuellen Zahlen noch von Ende Juli. Mittlerweile könnte also der ein oder andere Jugendliche noch eine Stelle gefunden, sich aber noch nicht bei den Arbeitsagenturen abgemeldet haben.

Dennoch reichen die in Berlin angebotenen betrieblichen Ausbildungsstellen hinten und vorn nicht aus. Im diesjährigen Ausbildungsjahr hatten sich rund 26.000 Jugendliche bei den Arbeitsagenturen um eine Lehrstelle bemüht. Dem standen nur 10.700 von den Betrieben gemeldete Plätze gegenüber, knapp 600 weniger als im Vorjahr. Zwar melden nicht alle Betriebe ihre Lehrstellen den Arbeitsagenturen – die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage nach betrieblichen Ausbildungsplätzen aber bleibt.

Nach DGB-Angaben bilden in Berlin nur 23 Prozent der ausbildungsfähigen Betriebe tatsächlich aus. In der Regel machen die Betriebe die schwierige wirtschaftliche Lage für die Ausbildungsabstinenz verantwortlich. Möchte einer Lehrstellen anbieten, wird die Ausbildungsfähigkeit von den jeweiligen Kammern überprüft. Sie hängt hauptsächlich von den personellen und technischen Möglichkeiten ab. Kleine Betriebe können sich aber auch zu so genannten Ausbildungsverbünden zusammenschließen. Immerhin satte sieben Prozent gelten als gute Ausbildungsquote – das heißt, sieben Prozent der Mitarbeiter sollten Azubis sein.

Für Jugendliche, die noch keine Lehrstelle gefunden haben, ist das Bewerbungsjahr aber noch nicht gelaufen. Noch gebe es freie Plätze, sagt der Sprecher der Landesarbeitsagentur, Olaf Möller. Unter anderem werden noch Berufe wie Elektroniker, Gebäudereiniger, Eisenbahner oder Systemgastronomen – etwa bei Cateringunternehmen oder Fast-Food-Ketten – angeboten. Im Herbst startet die traditionelle Nachvermittlung. MID, ROT

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