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A

Akira Japan 1987, R: Katsuhiro Otomo

In dem aufwändigsten japanischen Zeichentrickfilm aller Zeiten brettern Superhelden auf Motorrädern durch ein apokalyptisches Neo-Tokio. Viel Action, Blut und mystische Weltuntergangsstimmung. In bester Godzilla-Tradition wird Tokio gleich zweimal komplett zerstört, und das Monster ist ein schmächtiger Teenager. Also einer von denen, die solche Comics wie Akira verschlingen. (hip) Kino 46

Der alte Affe Angst Deutschland 2003, R: Oscar Roehler, D: Marie Bäumer, Vladim Glowna

„Ein bisschen Liebe gibt es nicht. Marie und Robert können nicht mehr miteinander und wollen nicht ohne einander. Regisseur Oskar Roehler geht mal wieder aufs Ganze. In dieser kompromisslosen Lovestory verlangt er seinen Stars Marie Bäumer und André Hennicke alles ab. Für Halbheiten oder Kompromisse hat er einfach keinen Sinn. ,Der alte Affe Angst‘ erzählt von der Unmöglichkeit der Liebe und davon, dass man sie trotzdem retten muss und dass die Liebe vielleicht die einzige Rettung ist. Ein Berlinfilm auf der Höhe der Zeit.“ (tip) City, Apollo BHV

American Pie - Jetzt wird geheiratet USA 2003, R: Jesse Dylan, D: Jason Biggs, Alyson Hannigan

Zweites Sequel zum Teenie-Hit, der mit der Hochzeit von Jim und Michelle zum letzten sexuellen Abenteuer der High-School-Freunde ruft. Für den dritten und letzten Teil der Teenie-Hit-Reihe ‚American Pie‘ stand Bob Dylans Sohn Jesse Dylan als Regisseur hinter der Kamera, während sich davor mit Jason Biggs, Sean William Scott und Eddie Kay Thomas die bewährte Clique auf ihr letztes sexuelles Abenteuer vorbereitet, welches neben gewohnt schrägem Humor unter anderem ein ‚Reifeprüfung‘-reifes Finale zu bieten hat.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL

American Wedding USA 2003, R: Jesse Dylan, D: Jason Biggs, Alyson Hannigan / Originalfassung ohne Untertitel

Originaltitel und-fassung von „American Pie - Jetzt wird geheiratet“ Kurzkritik siehe oben. CinemaxX

Anger Management (Die Wutprobe) USA 2003, R: Peter Segal, D: Adam Sandler, Jack Nicholson /Originalfassung ohne Untertitel

“Der außerordentlich friedliebende Dave Buznik gerät an Bord eines Flugzeugs unfreiwillig in einen Streit mit dem Kabinenpersonal und wird in Folge dessen zu einer Wuttherapie verdonnert, bei der ihm ausgerechnet der scheinbar völlig verrückte Dr. Buddy Rydell, der sein Temperament selbst nicht zügeln kann, helfen soll. Superstar Jack Nicholson und Top-Komiker Adam Sandler laufen als ungleiches Paar wider Willen in einer wunderbar verrückten Komödie von Peter Segal zu Höchstform auf. Die effektive Mischung aus ,Besser geht‘s nicht‘ und ,Punch-Drunk Love‘ ist zwar selten ein Film wie aus einem Guss, dafür aber eine der wohl witzigsten Sketchparaden der letzten Jahre.“ (Blickpunkt: Film) City

Angst essen Seele auf Deutschland 1973, R: Rainer Werner Fassbinder, D: Brigitte Mira, El Hedi Ben Salem

“Die Liebe zwischen einer Witwe und einem 20 Jahre jüngeren marokkanischen Gastarbeiter, die sich an ihrer Einsamkeit und gesellschaftlichen Isolierung entzündet, ihre menschlichen Probleme aber erst in der Erprobung der Ehe stellt. Ein Film gegen Missachtung von Rassen, Alter und Außenseiterschicksalen, einfach und menschlich anrührend erzählt.“ (tip) Kino 46

Apollo 13 USA 1995, R: Ron Howard, D: Tom Hanks, Bill Paxton, Kevin Bacon

“Jim Lovells ‚Houston, wir haben ein Problem‘ ist 50 Minuten nach dem Beginn des Films zu hören, und obwohl wir alle darauf gewartet haben, macht einen dieser Satz immer noch frösteln, genau wie die Geschichte der schicksalhaften Mission uns packen kann, obwohl wir alle wissen wie sie endet. Howard hält das Publikum in Spannung, indem er immer hin und her schneidet zwischen den drei eingezwängten Astronauten in ihrem kaputten Raumschiff, der Kommandozentrale in Houston, in der fieberhaft nach einer Lösung gesucht wird, und den Häusern der gefährdeten Raumfahrer, deren Familien und Freunde ängstlich Wache halten. Was diese Geschehnisse so packend macht, ist das menschliche Element: die Art, wie es den Menschen gelingt, sich zu kontrollieren, wie sie improvisieren, die Tatsache, dass sie niemals aufgaben, und die Art in der sie ganz uneigennützig zusammenarbeiteten. Ein Satz des Schriftstellers William Dean Howell erklärt den phänomenalen Erfolg des Films in den USA: Was das amerikanische Publikum will, ist eine Tragödie mit einem glücklichen Ende.“ (Observer) Schauburg

B

Der Ball Belgien/Niederlande/Deutschland 1999, R: Dany Deprez, D: Michael Ps, Rijk de Gooyer. Hilde van Mieghem

“Die 11-jährige Sophia hat keine Freunde. Sie möchte in eine Jungen-Clique aufgenommen werden, doch die wollen nichts von ihr wissen. So verbringt sie die Zeit mit einem streunenden Hund im Park der trüben Industriestadt. Als der Bürgermeister das verwahrloste Fleckchen einbetonieren will, versucht sie mit anderen Kindern, die Baupläne zu verhindern. Ein magischer Ball hilft bei dem Vorhaben. Jugendfilm mit phantastischen Elementen, der recht deutlich und übertrieben seine Botschaft transportiert, aber trotzdem als vitaler, engagierter Familienfilm überzeugt.“ (film.de) Kino 46

Basic USA 2003, R: John McTiernan, D: John Travolta, Connie Nielsen

„Ist die Wahrheit nur die überzeugendste aller Lügen? Die Verhörprofis Connie Nielsen und John Travolta fahnden nach sieben Soldaten, die im Dschungel verschollen sind - und verstricken sich in einem tödlichen Dickicht aus Intrigen. Wahrheit ist immer nur eine Frage der Wahrnehmung. Doch wo Akira Kurosawas kriminalistisches Meisterwerk ‚Rashomon‘ (1950) die subjektiven Realitäten seiner Akteure in einen psychologisch-philosophischen Rahmen stellt, ermüdet ‚Basic‘ schließlich - zumal seine Schlusspointe alles zuvor Gesehene noch einmal auf den Kopf stellt. Verlass ist jedoch auf John Travolta, der für seine Rolle 15 Kilo abspeckte und leichtfüßig agiert wie lange nicht mehr. Und sein Flirt mit Connie Nielsen ist eines der wenigen Handlungselemente, das nicht im Storylabyrinth auf der Strecke bleibt - wirklich wahr.“ (Cinema) CineStar

Bowling for Columbine USA/Kanada/Deutschland 2002, R: Michael Moore / Originalfassung mit Untertiteln

„Weshalb schießen US-Bürger im Schnitt zehnmal häufiger in Tötungsabsicht aufeinander als z. B. die Kanadier, die pro Kopf der Bevölkerung gleich viele Schusswaffen besitzen? Michael Moore sucht in seinem jüngsten Dokumentarfilm eine Antwort.“ (Neue Zürcher Zeitung) City

Bruce Allmächtig USA 2003, R: Tom Shadyac, D: Jim Carrey, Morgan Freeman

“Ein Fernsehreporter, der sich in seiner Karriere übergangen fühlt, zweifelt an der göttlichen Gerechtigkeit und wird daraufhin von Gott selbst mit dessen Gaben ausgestattet. Diese aber nutzt er lediglich für seine egoistischen Ziele und verliert dabei noch seine Geliebte. Mäßig originelle, sich zugleich hochmoralisch gebende Komödie, die dem Thema weder Tiefgang noch überzeugenden Humor abgewinnt. Auch dem Hauptdarsteller gelingt über das vertraute Grimassieren hinaus wenig.“ (filmdienst) City

C

Contact USA 1997, R: Robert Zemeckis, D: Jodie Foster, Bill Clinton

“Science Fiction“ im wahrsten Sinne des Wortes: In der Welt von heute, mit den wissenschaftlichen Möglichkeiten der 90er Jahre, wird hier über Radioteleskope ein Kontakt mit einer außerirdischen Zivilisation hergestellt, und Robert Zemeckis (“Forrest Gump“) ist mehr als an den mysteriösen Fremden daran interessiert, wie wir auf sie reagieren würden. So sind die raffiniertesten Spezialeffekte dieses Filmes nicht spektakuläre Phantasiewelten oder Raumschiffe, sondern äußerst geschickte Vermischungen von Fact und Fiction. Leider nimmt sich Zemeckis viel Zeit für eine eher tranige als erhellende Exposition seiner Heldin: Von den 150 Minuten des Films hätte er die ersten 30 gut herauskürzen können. Und auch der so lange aufgebaute dramaturgische Höhepunkt enttäuscht: Etwas mehr als eine Kopie des Finales von „2001“ mit ein paar psychedelischen Effekten, einem „himmlischen“ Postkarten-Paradies und einem Außerirdischen, der in menschlicher Form erscheint, um uns nur nicht zu sehr zu erschrecken, hätte er sich schon einfallen lassen müssen. (hip) Schauburg

Crash Großbritannien/Kanada 1996, R: David Cronenberg, D: James Spader, Holly Hunter, Deborah Unger / Originalfassung ohne Untertitel

„Zugegeben: keine leichte Kinokost, diese bizarre Geschichte über eine Gruppe junger Leute, die nur noch durch Autounfälle in sexuelle Ekstasen geraten und diesen Fetischismus bis zum tödlichen Ende betreiben. Was wie ein Voyeurs-Thema mittäglicher TV-Talkshows klingen mag, ist bei David Cronenberg freilich weit mehr: Die scheinbare Perversität, die für soviel Verstörung sorgt, ist nur Metapher für den Zusammenprall von Technologie und Psyche. Cronenberg schafft mit ‚Crash‘ das, was man einmal einen Klassiker nennen wird.“(Dieter Oswald) Kino 46

E

Ein ungleiches Paar USA 2003, R: Andrew Fleming, D: Michael Douglas, Albert Brooks

„Die anstehende Hochzeit seines Sohnes droht im Chaos zu versinken, als sein als Deep-Cover-Agent tätiger Vater Beruf und Freizeit nicht mehr auseinanderhalten kann. Zu allem Unglück wird auch der künftige Schwiegervater in den aktuellen Fall verwickelt, in dem ein französischer Schmugglerkönig russische Atom-U-Boote verschiebt. Weitgehend unterhaltsamer, ziemlich infantiler Agentenfilm für Erwachsene, der seine Behäbigkeit und manche alberne Entgleisung durch ein gut aufgelegtes Schauspielerensemble kaschiert.“ (filmdienst) Cinemaxx, CineStar

Elisabeth Kübler-Ross - Dem Tod ins Gesicht sehen Schweiz 2002, R: Stefan Haupt

„Das Porträt der Ärztin und Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross, die sich 40 Jahre lang für Sterbende und Trauernde, für einen menschenfreundlicheren Umgang mit dem Tod einsetzte. Die interessante Lebensgeschichte der Schweizer Bürgertochter, die als Drillingstochter das Kämpfen lernte und sich mit viel Willenskraft auf ihr Lebensprojekt einließ. Nicht zuletzt das gelassen heitere Resümee einer allein lebenden alten Dame, die feststellt, wie viel schwerer das Sterben ist als das kluge Dozieren darüber.“ (tip) Cinema

Extreme Rage USA 2002, R: F. Gary Gray, D: Vin Diesel, Larenz Tate

„Seine Ehefrau wird von der Mafia ermordet – Drogenfahnder Vin Diesel schwört Rache. Ausgerechnet mit diesem Stoff will der „Triple X“-Star ins Charakterfach. Diesels körperliche Präsenz bleibt in Handgemengen ungebrochen. Die Seelenpein des von Hass getriebenen Gesetzeshüters ist an seinen imposanten Oberarmen indes nicht abzulesen. Und vom Charisma seines Vorbilds Bruce Willis ist er weiter entfernt als Steven Seagal vom Oscar.“ (Cinema) CineStar

F

Ferkels großes Abenteuer USA 2003, R: Francis Glebas

„Nach dem Riesenerfolg des Tigger-Films steht nun der kleine rosa Freund von Winnie Puuh, Ferkel, im Mittelpunkt der Geschichte. Musikalisch begleitet von sechs neuen Songs, erzählt auch dieser Disney-Zeichentrickfilm für die kleinsten Zuschauer eine Geschichte über Freundschaft, Toleranz und Verständnis und die Tatsache, dass man nicht unbedingt groß sein muss, um große Dinge zu tun.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL

Flight Girls USA 2003, R: Bruno Barreto, D: Gwyneth Paltrow, Christina Appelgate

„Diese Komödie über die beruflichen und erotischen Turbulenzen einer Stewardess, 2001 fertig gestellt, wurde nach den Anschlägen des 11. September pietätvoll verschoben. Der Traum vom glamourösen Leben als Flugbegleiterin beflügelt die sonnige Donna (Gwyneth Paltrow), ihrem trostlosen Leben in einem schäbigen Wohnwagen zu entfliehen. Doch bevor Donna ihren Emanzipationsdrang ausleben und die grenzenlose Freiheit über den Wolken genießen darf, ändert Bruno Barretos aeronautische Romanze die Richtung und holt seine strohblonde Heldin im Sturzflug auf den Boden der Tatsachen zurück - wo die Kraft der Liebe ein betrüblich braves Hollywood-Ende bewirkt und die bunte Schnurre zur Notlandung zwingt.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Passage BHV

Fluch der Karibik USA 2003, R: Gore Verbinski, D: Johnny Depp, Geoffrey Rush

„ Eine steife Brise hat sich nach langer Flaute über den Freibeuter-Gewässern der Karibik erhoben. Unter dem Beifall eines Publikums, dem die Erinnerungen an die Wellengänge der amerikanischen Filmindustrie lebendig geblieben sind, ist der ehemalige Werbefilmer Gore Verbinski mit einem stolzen Dreimaster vor Port Royal in See gestochen, um nach einem Drehbuch von Ted Elliott und Terry Rossio («The Mask of Zorro») ein Seemannsgarn zu spinnen, in das die sinnlichen und anarchistischen Qualitäten des traditionellen Piratenfilms mit neuen, computeranimierten Mustern für all jene eingewoben sind, die im Kino nicht zuletzt auf ihr Vergnügen hoffen. Ein komödiantisches Ereignis ist dabei Johnny Depp als leicht effeminierter Piratenkapitän Jack Sparrow, der schlitzohrig die Parteien gegeneinander ausspielt: ein Diener zweier Herren, als käme er direkt aus dem Goldoni-Fundus, nur darauf bedacht, sein Schiff zurückzuerobern, das sein meuternder Maat, ein verschlagener Schurke (Geoffrey Rush), gewaltsam übernommen hat. Depp kennt seine Vorgänger: der mit allen Meerwassern gewaschene Bukanier der besten Piratenschule gibt sich von tänzerischer Eleganz wie weiland Douglas Fairbanks, smart und schnäuzchenbewehrt wie einst Errol Flynn und akrobatisch wie der junge Burt Lancaster.“(Neue Zürcher Zeitung) Cinemaxx, Cinestar, Cinemaxx DEL, Lichtspielhaus DEL, Cinemaxx OL, Wall-Lichtspiele OL, Aladin BHV, Passage BHV

Frida USA 2002, R: Julie Taymor, D: Selma Hayek, Alfred Molina

„’Frida‘ erzählt zum Teil brav chronologisch das Leben von Frida Kahlo nach, aber schon mit dem ersten Bild zeigt Taymor, dass sie sich der Künstlerin eher poetisch als prosaisch nähern will: Da sieht man in leuchtenden, hellen Farben den Innenhof von Frida Kahlos Haus, wo Affen und Pfauen frei herumlaufen. Dann schwankt ein Bett ins Bild und wird wie ein Sarg in die Strasse getragen. Darin liegt Frida Kahlo, offensichtlich zugleich krank und triumphierend, die von Freunden zu ihrer ersten eigenen Ausstellung in Mexiko getragen wird, weil sie das Bett schon nicht mehr verlassen kann. Diese Szene ist schönster magischer Realismus und könnte von Gabriel García Marquez geschrieben worden sein. Und Selma Hayek spielt sie so intensiv und glaubwürdig, dass auf der Leinwand eine außergewöhnlich vitale, begabte, mutige, komplexe und sympathische Frau aus ihren eigenen Bildern heraus lebendig zu werden scheint.“ (hip) Cinema

25 Stunden USA 2002, R: Spike Lee, D: Edward Norton, Rosario Dawson

“25 Stunden‘ ist ein New-York-Film mit mehr Lokalkolorit, als Würze im Maggiwürfel steckt. Die Stadt und ihr multikulturelles Wesen sind das eigentliche Thema. Es geht um den coolen Dealer Monty Brogan (Edward Norton), dem noch genau 25 Stunden bleiben, bevor er seine siebenjährige Haftstrafe antreten muss. Den Countdown bis zum nächsten Morgen nutzt Monty, um herauszufinden, wer ihn verraten hat. Diese Geschichte ermöglicht es Regisseur Spike Lee, im Galopp durch eine Vielzahl ethnischer Szenerien zu rasen: die irische Kneipe, die erotisch aufgeheizten Puertorico-Hangouts, die hektischen WASP-Büros an der Wallstreet, die Hinterzimmer der russischen Drogenmafia. Dabei erzählt dieser Film nicht allein vom Scheitern eines Dealers, sondern davon, dass die Erfolgsmodelle der weißen Mittelklassemänner untauglich geworden sind.“ (taz) City

G

Good Bye Lenin Deutschland 2003, R: Wolfgang Becker, D: Daniel Brühl, Katrin Sass

„Kurz vor dem Ende der DDR ist die engagierte Sozialistin Christiane Kerner ins Koma gefallen. Als sie daraus wieder erwacht, muss jeder Schock für ihr Herz vermieden werden. So hält ihre Familie den längst aufgelösten Staat in der Wohnung am Leben, deutet historische Wahrheiten durch Lügen um, betreibt eine aufwändige Scharade, die bald allen über den Kopf wächst.“ (Blickpunkt:Film) City, Cinemaxx,

Grabgeflüster Großbritannien 2002, R: Nick Hurran, Brenda Blethyn, Alfred Molina

„Der deutsche Titel des Films, ‚Grabgeflüster‘, soll sicher nicht von ungefähr an die erfolgreiche Kiffer-Komödie ‚Grasgeflüster‘ erinnern (in der die Darstellerin der Betty, Brenda Blethyn, übrigens auch mitspielte). Aber der Titel allein macht eine Komödie noch nicht komisch. Genauso wenig wie das Etikett ‚schwarzer Humor‘, das dieser Streifen allzu demonstrativ trägt. Regisseur Nick Hurran und Drehbuchautor Frederick Ponzlov scheinen sich darauf verlassen zu haben, dass eine Parodie der Themen Tod und Bestattung automatisch komisch wirkt. Aber die Rechnung geht nicht auf: ‚Grabgeflüster‘ verlässt mit seinen Gags nur selten das Niveau von Pennälerwitzen. Doch der Reiz der Tabuverletzung erschöpft sich im jugendlichen Alter schnell, und genauso dürfte es vielen Zuschauern auch in diesem Film gehen.“ (Ricore Medien) City

H

Der Herr der Ringe – Die zwei Türme USA 2002, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen

„Die Zeit der lauschigen Lagerfeuerromantik ist nun endgültig passé. In ‚Die zwei Türme‘ wird gekämpft bis zur Erschöpfung. Besonders Aragon, Elb Legolas und Zwerg Gimli hetzen von einer Schlacht in die nächste. Das ist kein Fantasy-Abenteuer mehr, das ist ein Kriegsfilm im mittelalterlichen Flair mit zahlreichen fantastischen Fabelwesen. “ (film.de) City (auch OV)

Herr Wichmann von der CDU Deutschland 2002, R: Andreas Dresen

“Dokumentarfilm über den Wahlkampf eines Bundestagskandidaten der CDU, der in der brandenburgischen Uckermark auf verlorenem Posten steht und zunehmend verdrossen Werbung in eigener Sache macht. Der hellsichtige und zugleich erhellende Film ist ein Glücksfall für den politischen Dokumentarismus, der über den konkreten Einzelfall hinaus auch die fundamentale Krise der bundesdeutschen Demokratie reflektiert.“ (filmdienst) City

Hollywood Cops USA 2003, R; Ron Shelton, Harrison Ford, Josh Hartnett

„Der in die Jahre gekommene Cop Joe Gavilan ermittelt mit seinem jungen Kollegen K. C. Calden in L.A. in einem Mordfall in der Rapper-Szene. Dabei zeigt der Veteran dem Nachwuchs mit ganz eigenen und äußerst unkonventionellen Mitteln, wo‘s langgeht. Autor und Regisseur Ron Shelton wagt sich unmittelbar nach ‚Dark Blue‘ erneut an ein Copmovie, diesmal jedoch mit satirischen Elementen. Er inszenierte eine einfalls- und temporeiche Actionkomödie mit den Hollywoodstars Harrison Ford und Josh Hartnett als ungleiches Ermittlerduo, denen ein hochkarätiges Ensemble unterstützend zur Seite steht.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, , Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL

I

Identität USA 2003, R: James Mangold, D: John Cussack, Ray Liotta

„‚Identität‘ bietet fast alles, was ein Genre-Schocker braucht: einen mysteriösen Killer, eine Unwetternacht und ein abgelegenes Motel, wo sich elf geheimnisumwitterte Figuren zusammenfinden - bis sich deren Zahl durch bizarre Morde dezimiert. Warum aber und wohin dann die Leichen verschwinden, darüber erteilen der Regisseur James Mangold (‚Durchgeknallt‘) und sein vorzügliches Ensemble - darunter John Cusack, Amanda Peet und Ray Liotta - ungeahnt schlüssige Auskunft und krönen ihren Horror-Thriller mit einem wahrlich kühnen Salto psychologico.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Lichtspielhaus DEL

Igby USA 2002, R: Burr Steers, D: Kieran Culkin, Susan Sharandon

“Igby Slocumb, ein rebellischer und sarkastischer 17-Jähriger, führt Krieg gegen die spießige Welt seiner bürgerlichen Familie - seinen schizophrenen Vater, seine in sich gekehrte Mutter und seinen republikanischen Bruder. Schließlich beschließt Igby, irgendwo da draußen ein besseres Leben zu finden. Das Regiedebüt von Schauspieler Burr Steers (,The Last Days of Disco‘) ist eine großartig besetzte Ensemble-Komödie, die manchmal an ,Die Reifeprüfung‘, manchmal an ,Rushmore‘ erinnert, und mit der der kleine Bruder von MacCauley - Kieran - Culkin als rebellischer Teenager an der Seite von Susan Sharandon, Bill Pullman, Ryan Phillippe, Jeff Goldblum, Amanda Peet und Claire Danes sogar eine Golden-Globe-Nominierung erhielt.“ (Blickpunkt:Film) City

Irgendwann in Mexico USA 2003, R: R: Robert Rodriguez, D: Johnny Depp, Antonio Banderas

„Im dritten Teil von Rodriguez‘ Mariachi-Saga kämpft Antonio Banderas mit Musik und tödlicher Eleganz gegen die Bösen. Aber der Film löst seine epischen Versprechen nicht ein: Irgendwann steigt die Story aus, die schwarzgekleideten Männer und das rot spritzende Blut vermischen sich zu einer länglichen Gewaltorgie voller bekannter Gesichter. Trotz Macho-Selbstironie und hübschen Nebenhandlungen wünscht man sich nur noch, dass endlich die letzte Kugel die letzte Stirn löchert, damit Mexiko wieder in seinen staubigen Sonnenschlaf zurückfallen kann.“ (tip) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Passage BHV

J

Jet Lag - Oder wo die Liebe hinfliegt Frankreich 2002, R: Daniéle Thompson, D: Juliette Binoche, Jean Reno

„Auf dem Pariser Flughafen stranden wegen eines Streiks eine extrovertierte Kosmetikerin und ein diskreter Geschäftsmann. Als sie sich sein Handy leiht, kommen beide irgendwie unfreiwillig nicht mehr von einander los und beginnen langsam, sich für einander zu interessieren. Mit Juliette Binoche und Jean Reno treffen im zweiten Spielfilm der routinierten Drehbuchautorin Danièle Thompson zwei Formen des französischen Kinos aufeinander: Am Flughafen Charles de Gaulles führt das Schicksal den Star des populären Mainstreams - Jean Reno - und das bekannteste Gesicht des anspruchsvollen Cinéma - Juliette Binoche - zueinander. Das Ergebnis ist eine romantische Komödie mit einem Anflug von Screwballelementen.“ (Blickpunkt:Film) Schauburg, Atlantis, dort in der Originalfassung mit Untertiteln

K

Der Kindergarten-Daddy USA 2003, R: Steve Carr, D: Eddie Murphy, Anjelica Huston

„Als arbeitsloser Werbeprofi schult Eddie Murphy zum Erzieher um - und muss sich plötzlich gegen volle Windeln, zerdeppertes Spielzeug und einen Haufen anarchischer Vorschulklässler wehren. Eddie Murphy war auf dem besten Weg zum Ex-Star. Seine Filme ‚Showtime‘ und ‚I-Spy‘ floppten an der Kinokasse, und sein Science-Fiction-Klamauk ‚Pluto Nash‘ kam bei uns erst gar nicht in die Kinos. Im freien Fall zog Eddie die Notleine und landete mit seinem ‚Dr. Dolittle 2‘-Regisseur Steve Carr auf dem vertrauten Terrain der Familienunterhaltung. Eine sanfte Landung: Fast 100 Millionen Dollar spielte der inhaltsleere, aber muntere ‚Kindergarten-Daddy‘ allein in den USA ein.“ (Cinema) CinemaxX, Cinestar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Apollo BHV

L

Liegen lernen Deutschland 2003, R: Hendrik Handloegten, D: Fabian Busch, Susanne Bormann

„Ein 40-jähriger Mann erinnert sich an sein Leben in den 1980er-Jahren, das er weitgehend untätig in Bochum verbrachte und das neben der Trauer über die verlorene erste Liebe vor allem aus zahllosen Affären bestand. In einer ausufernden Rückblende erzählter Film, der den gleichnamigen Erinnerungsroman lediglich mit affirmativen Bildern unterlegt. Statt dem Protagonisten eine Identitätsbildung zuzugestehen, sucht der Film mit seinem wehleidigen Rückblick auf eine apolitische Zeit den kleinen gemeinsamen (Unterhaltungs-)Nenner für möglichst viele Nostalgiker.“ (filmdienst) Cinemaxx, Schauburg, Casablanca

Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen USA 2003, R: Stephen Norrington, D: Sir Sean Connery, Peta Wilson

„England zur Zeit von Queen Viktoria: Die königliche Regierung befürchtet, dass ein größenwahnsinniger Bösewicht die Weltherrschaft an sich reißen will. Um ihn aufzuhalten, werden die größten Helden der Menschheits- und Literaturgeschichte, einschließlich Allen Quatermain, Dr. Henry Jekyll, Tom Sawyer, Captain Nemo und Dorian Gray zur Hilfe geholt. In einem spektakulären und lang erwarteten Leinwandabenteuer vereint Regisseur Stephen Norrington (‚Blade‘) basierend auf der fantastischen Comicreihe von Alan Moore nun nach mehreren Wechseln auf der Besetzungsliste Sir Sean Connery, Naseeruddin Shah, Peta Wilson und Stuart Townsend in den Rollen der größten Helden der Literaturgeschichte im gemeinsamen Kampf gegen das Böse.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Aladin BHV

The Lord of the Rings - The Two Towers USA 2001, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian McKellen / Originalfassung ohne Untertitel

Originatitel und -fassung von ,Der Herr der Ringe - Teil 2‘ : “Die Zeit der lauschigen Lagerfeuerromantik ist nun endgültig passé. In ,Die zwei Türme‘ wird gekämpft bis zur Erschöpfung. Besonders Aragon, Elb Legolas und Zwerg Gimli hetzen von einer Schlacht in die nächste. Das ist kein Fantasy-Abenteuer mehr, das ist ein Kriegsfilm im mittelalterlichen Flair mit zahlreichen fantastischen Fabelwesen.“ (film.de) City

M

Matrix Reloaded USA 2003, R: Andy & Larry Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„ ‚Matrix Reloaded‘ ist explosiver und dynamischer als sein Vorgänger, doch in die Cybersaga mischen sich zuweilen Längen. Richtig Fahrt nimmt der Film erst auf, als eine knapp viertelstündige Verfolgungsjagd auf der Autobahn beginnt. Von allen Gesetzen der Physik befreit, rast die Kamera auf Stoßstangenhöhe über den Asphalt, wechselt in die Vogelperspektive und zurück, taucht unter Trucks hindurch und scheint am Auspuff von Trinitys Motorrad förmlich zu kleben. Es sind Momente wie dieser, in denen der Film die grandiose visuelle Wucht des Originals entfaltet und hinter sich lässt wie ein Ferrari ein Smart-Mobil.“ (Cinema) City

Mein Leben ohne mich Spanien/Kamada 2003, R: Isabel Coixet, D: Sarah Polley, Scott Speedman

„Ein 23-jährige Frau und Mutter zweier Kinder erfährt, dass sie nur noch kurze Zeit zu leben hat. Sie nutzt die verbleibende Spanne, um das Leben ihrer Familie für die Zeit nach ihrem Tod zu ordnen, das Verhältnis zu ihren eigenen Eltern ins Reine zu bringen und sich noch einmal zu verlieben. Trotz des herausfordernden Themas kein Melodram, sondern das Porträt einer Frau, die in einer ausweglosen Situation nicht den Lebensmut verliert, sondern die antizipierte Trauer ihrer Umgebung über die eigene Verzweiflung stellt. Ein emotionaler Film, der letztlich Fragen nach den Grundlagen des Lebens stellt.“ (filmdienst) Cinema

Die Mutter - The Mother Großbritannien 2003, R: Roger Mitchell, D: Ann Reid, Daniel Craig / Originalfassung mit Untertiteln

„Als ihr Mann beim Familienbesuch in London stirbt, fürchtet die reife May, in der Masse der unsichtbaren Senioren unterzugehen, die in ihrer eintönigen Vorstadt vom Leben nichts mehr erwarten. Denn weder ihre viel beschäftigten Kinder noch die Enkel zeigen wirkliches Interesse an ihr. Bis sie sich in Darren verliebt, der allerdings nicht nur halb so alt wie sie ist, sondern zudem mit ihrer Tochter schläft. Nach ihrer preisgekrönten BBC-Serie ‚The Buddha of Suburbia‘ präsentieren Regisseur Roger Michell (‚Notting Hill‘), Produzent Ken Loader und der Oscar-nominierte Drehbuchautor Hanif Kureishi (‚Mein wunderbarer Waschsalon‘) ein weiteres gemeinsames Projekt, das sie 2003 bei den Filmfestpielen von Cannes vorstellten: Die berührende und typisch britische Lovestory einer reiferen Frau in einer Londoner Vorstadt - brillant verkörpert von Ann Reid (‚Liam‘) - die sich in den Lover ihrer Tochter verliebt.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis

N

The Navigators Großbritannien 2001, R: Ken Loach, D: Dean Andrews, Tom Craig / Originalfassung mit Untertiteln

“Ein Kino, das keine Spielchen spielt, ein Kino, das die Wirklichkeit ernst nimmt - dass es das noch gibt! Die Privatisierung der britischen Eisenbahnen Mitte der neunziger Jahre gibt dem unverdrossenen Klassenkämpfer Ken Loach, 66, den Stoff zu einem exakt abgezirkelten, bitteren Lehrstück vom Sieg des Profitinteresses über das Gemeinwohl. Man möchte kaum wahrhaben, wie sehr der spröde Realismus dieser Geschichte einer Bahnarbeitercrew den Zuschauer auch emotional bewegt: Zeitdruck, Leistungsdruck, Entlassungsdruck, Demontage der Solidarität verwandeln Kollegen in Konkurrenten, und Loach macht spürbar, was den Menschen dabei genommen wird: ihre Ehre.“ (Der Spiegel) City

Nils Karllson - Däumling Schweden 1990, R: Staffan Götestam, D: Oscar Löftvist, Jonathan Lindhoff

“Ein kleiner Junge, der sich zu Hause langweilt, freundet sich mit einem Däumling an, der im Mauseloch unter seinem Bett wohnt. Durch Zauberkraft wird er genauso klein wie sein neuer Freund, und gemeinsam trotzen sie einer bedrängten Maus. Ganz auf die Gefühlswelt kleiner Zuschauer zugeschnittenes Märchen, das sie weder mit überbordender Technik, noch mit Konzessionen an ein erwachsenes Publikum überfordert.“ (Lexikon des internationalen Films) City

R

Raumpatrouille Orion - Rücksturz ins Kino Deutschland 1966/2003, , R: Michael Braun, Theo Mezger, Stefan Reichenberger, D: Dietmar Schoenherr, Eva Pflug, Wolfgang Völz, Elke Heidenreich

“Was heute noch wie ein Märchen klingt, kann morgen Wirklichkeit sein. Dies ist ein Märchen von übermorgen.“ Wohl eher von vorgestern - muss man heute sagen, aber als 1966 die sieben Folgen der Fernsehserie „Raumpatrouille Orion“ mit diesem Intro in glorreichem Schwarzweiß über die Bildschirme flackerten, war das für uns Kinder der 60er das Tollste, Modernste und Aufregendste. So wie unsere Eltern das Ohnsorgtheater nie vergessen haben, liegen bei uns „Hyperspace“, „Overkill“ und die “Frogs“ in einer Rumpelkammer des Gedächtnisses, die sich quietschend öffnet, und es ist zugleich komisch und rührend, jetzt auf der Leinwand einen Teil der eigenen Vergangenheit aus der Entfernung wiederzusehen. So lacht man über das Bügeleisen, das als Teil des Kommandopults gut zu erkennen ist, über die Plastikbecher, die an die Decke geklebt sind und die vielen abenteuerlichen Armaturen, die oft verdächtig an Wasserhähne oder Pingpongbälle auf einer Stahlstange erinnern, und an denen die Schauspieler geschäftig herumhantieren, wobei sie ständig im technischen Kauderwelsch der Zukunft daherreden, das uns damals Ehrfurcht einflößte und heute in die Sphären der unfreiwilligen Hochkomik abhebt. Jetzt wurde aus einigen Folgen eine Kinofassung zusammenmontiert, und damit die Übergänge nicht zu holprig wirken, drehte man ein paar Szenen mit Elke Heidenreich als einer retro/futuristischen Nachrichtensprecherin dazu. (hip) Schauburg

Der Ring des Buddha Deutschland/Schweiz 2000, R: Jochen Breitenbach

“Dokumentarfilm über einen Schweizer Geologen, der in den 50er-Jahren als erster Europäer durch Nepal reisen durfte, um es zu vermessen. Während der echte Toni Hagen das Land nun erneut bereist, um einen alten Freund zu suchen, illustrieren Rückblenden die Ereignisse von damals. Betulich-didaktisches Werk im Stil alter ethnografischer und didaktischer Filme, das in Dialogform nutzlos-gelehriges Detailwissen offenbart, aber weder Interessantes über Land und Leute von Nepal noch über den selbstherrlichen Erzähler zu berichten weiß.“ (filmdienst) City

Rosenstraße Deutschland 2003, R: Margarethe von Trotta, D: Katja Riemann, Maria Schrader

„Im Februar 1943 versammelten sich Hunderte Männer und Frauen in der Rosenstraße in Berlin, um nach der Verhaftung ihrer jüdischen Ehepartner deren Freilassung zu erzwingen. Der Film bettet das historisch außergewöhnliche Geschehen in eine Rahmenhandlung ein, die zwischen der Gegenwart in New York und Berlin und der Zeit im Dritten Reich changiert. Die damit angestrebte, auch psychologische Komplexität mündet allerdings eher in dramaturgische Kompliziertheit. Als Irrtum erweisen sich zudem einige auf Schauwert zielende Szenen, die den zur Kargheit drängenden Stoff unnötig aufblasen und seinen im Grunde kammerspielartigen Ton vermeintlich großen Bildern opfern.“ (filmdienst) CinemaxX, Gondel, Casablanca OL

S

Seabiscuit USA 2003, R: Gary Ross, D; Tobey Maguire, Jeff Bridges

„Ein Autohändler, ein Cowboy und ein Jockey verwandeln einen faulen Klepper in ein unschlagbares Rennpferd. Amerika in den 30er-Jahren: Die Weltwirtschaftskrise hat das gelobte Land erreicht - und stürzt zahllose Menschen in die Armut. In dieser Zeit wird ein kleinwüchsiges Rennpferd zum Symbol der Hoffnung: ‚Seabiscuit‘. Die Massenhysterie, die der Hengst auslöste, ist heutzutage nur mit der einer Fußballweltmeisterschaft zu vergleichen: Rund 40 Millionen Menschen verfolgten 1938 sein Rennen gegen den Ostküsten-Favoriten ‚War Admiral‘ im Radio. Um den Geist der Epoche wieder zum Leben zu erwecken, drehte Ross jedes Rennen nach Originalberichten. Dazwischen streute er halb dokumentarische Szenen, die die Vergangenheit lebendig werden lassen. Optisch perfekt inszeniert, ist ‚Seabiscuit‘ im Kern vor allem ein bewegendes Epos über menschliche Tragödien. Eine zu Tränen rührende Pferdeoper mit Starbesetzung.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Wall-Lichtspiele OL

Secretary USA 2002, R: Steven Shainberg, D: Maggie Gyllenhaal, James Spader

„‚Secretary‘ zeigt die Sekretärin Lee, die auf allen vieren durchs Büro kriecht und die Post im Mund apportiert. Was aussieht wie ein klarer Fall für den Betriebsrat, ist der Beginn einer sadomasochistischen Leidenschaft: Lee verliebt sich in ihren erst verklemmten, dann enthemmten Chef, einen von James Spader gespielten Rechtsanwalt, der sie am Ende ewig bindet. Regisseur Steven Shainberg macht aus dieser verqueren Liebesgeschichte eine sehr sympathische skurrile Komödie, die davon ausgeht, dass unter der Gürtellinie alles erlaubt ist, was Spaß macht.“ (Der Spiegel) Atlantis

Sein und Haben Frankreich 2002, R: Gilles Sandoz

“Dokumentarfilm über eine Dorfschule in den französischen Bergen, wo zwölf Kinder zwischen vier und elf Jahren von einem Lehrer unterrichtet werden. Die oft humorvollen Begebenheiten beim Lernen wie beim Spielen verdichten sich zu einfühlsamen Porträts der Kinder und ihres Lehrers sowie des Lebens auf dem Land, die viel Raum geben, sich an die eigene Kindheit zu erinnern. Durch seine ruhige, unprätentiöse und doch spannende Art macht der Film sensibel für die kleinen, magischen Momente des Alltags.“ (filmdienst) City

Sinbad USA 2003, R: Patrick Gilmore, Tim Johnson

Über alle Weltmeere treibt es Pirat Sinbad und seinen Nebenbuhler, den Freibeuter Proteus, um die Gunst der schönen Marina zu erringen. Zu dritt wollen sie zudem das ,Buch des Friedens‘ aus den Händen der Chaos-Göttin retten. Ein hektischer Zeichentrickfilm, der klassische und digitale Animation wirr mischt; angelegt als zeichnerische Materialschlacht, die allein durch die Fülle an mythologischen Verweisen zu unterhalten vermag.“ (filmdienst) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, CinemaxX OL

Suche impotenten Mann fürs Leben Deutschland 2002, R: John Henderson, D:Katrin Weißer , Tim Williams

“Frustriert von der Tatsache, dass Männer immer nur ,das Eine‘ wollen, gibt die attraktive Kölnerin Carmen Müller eine Kontaktanzeige mit dem Wortlaut des Filmtitels auf. Missverständlich hält sie den Innenarchitekten David für einen idealen Kandidaten, verliebt sich in ihn und muss sich zugestehen, dass es ganz ohne Sex doch nicht geht. Ein in jeder Hinsicht dümmliches Produkt einer Geldverbrennungsanlage namens Filmförderung unter maßgeblicher Mitwirkung von Regina Ziegler, der ARD, der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen und der FFA.“ (tip) City

Swimming Pool Frankreich/Großbritannien 2002, R: Francois Ozon, D: Charlotte Rampling, Ludivine Sagniert

„Zähe Rivalitäten zwischen zwei grundverschiedenen Frauen, frivole Nacktheit (Ludivine Sagnier) gegen nordländische Prüderie (Charlotte Rampling), die glühende Sonne des Südens und schließlich: ein Mord am Pool. Aber nein, François Ozons spritziges Sommerstück ist kein Remake von Jacques Derays quälerischem Liebesdrama ‚La piscine‘ aus dem Jahre 1969, sondern verfolgt vielmehr - entlang der Figur der englischen Krimi-Schriftstellerin Sarah Morton (Rampling), die sich zum Schreiben in ein Haus nach Südfrankreich zurückzieht - in kongenial kreativer Weise die blühenden, witzigen und grausamen Wege der Phantasie und schöpferischen Inspiration.“ (Neue Zürcher Zeitung) Schauburg, Apollo BHV

T

Terminator 3 - - Rebellion der Maschinen USA 2003, R: Jonathan Mostow, D: Arnold Schwarzenegger, Nick Stahl

„Der liebenswerte Terminator Schwarzenegger im Kampf der Geschlechter gegen eine smarte Roboterdame. T3 frönt in von Größenwahn gekennzeichneten Actionsequenzen einer im digitalen Zeitalter fast rührend und altmodisch anmutenden Zerstörungswut. Jonahan Mostow liefert eine bis in die Farbgebung nachempfundene Kopie von James Camerons T2. Ein 175-Millionen-Dollar-Spektakel nach Erfolgsrezept, mit erheblichen Schauwerten und einem durchtrainierten, in die Jahre kommenden Action-Superstar Arnold.“ (tip) CinemaxX, CineStar, City auch in der Originalfassung ohne Untertitel

Till Eulenspiegel Deutschland/Großbritannien/Belgien 2003, R: Eberhart Junkersdorf

„Till Eulenspiegel will seinen Großvater besuchen, wobei er allerhand chaotische Abenteuer zu bestehen hat, weil er seinen in Luft aufgelösten Verwandten binnen zweier Tage aus seiner misslichen Lage befreien soll. Nebenbei bewahrt er einen kindlichen König vor dessen niederträchtigen Beratern und bekommt das schönste Mädchen von Boomstadt. Deutscher Zeichentrickfilm, der zu Gunsten seiner Massenkompatibilität viel Charme verspielt und mit der literarischen Vorlage allenfalls das Klischee vom Schelm gemein hat.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Schauburg,CinemaxX OL, Casablanca OL, CinemaxX DEL, Lichtspielhaus DEL

Tränen der Sonne USA 2003, R: Antoine Fuqua, D: Bruce Wills, Monica Bellucci

„“Tränen der Sonne“ strömen in diesem Actionfilm von Antoine Fuqua mit Blut und Schweiß um die Wette. Bruce Willis spielt den Anführer einer Spezialeinheit der U. S. Navy Seals, die im nigerianischen Dschungel Kopf und Kragen riskiert, um eine von Monica Bellucci verkörperte Ärztin zu retten. Während die Soldaten sterben wie die Fliegen, von denen sie umschwirrt werden, blendet die Bellucci mit ihrer Schönheit auch die hinterhältigsten Feinde und übersteht so selbst den schlimmsten Kugelhagel. Ihr Lippenstift ist am Ende des Films genauso perfekt aufgetragen wie am Anfang - er ist nicht nur kussfest, sondern sogar schussfest.“ (Der Spiegel) CineStar, Cinemaxx OL

Tricks USA 2003, R: Ridley Scott, D: Nicholas Cage, Alison Lohman

„Tricks“ sollte Pflichtobjekt für Ridley-Scott-Studien werden, als Beispiel dafür, wie sich ein Regisseur, der durch den Bombast von „Hannibal“, „Gladiator“ und „Black Hawk Down“ in Selbstgefälligkeit zu ersticken drohte, auf sicheren Boden zurückhangelt, ähnlich Steven Spielbergs spielerischem Befreiungsschlag „Catch me if you can“. Zufällig handeln beide Filme von Betrügern, doch „Tricks“ ist wesentlich komplexer, besteht er doch aus drei Geschichten, von denen jede einen Film trüge. Zum einen geht es um einen Kranken, dessen Neurosen ihn isolieren; zum zweiten um einen Betrüger und seinen Kumpel, die den großen Coup planen; schließlich um einen Vater, der plötzlich mit einer 14-jährigen Tochter konfrontiert wird, von deren Existenz er nichts wusste und die ihm den Teppich vollkrümelt und das Leben überhaupt. Jeder Film schließt einen Vertrag mit seinem Publikum, schon mit Trailer und Plakat. Der Kontrakt, den „Tricks“ anbietet, läuft auf ein Psychodrama hinaus, in dem sich Vater und Tochter - beide auf ihre Art gestört - aneinander aufrichten. Auf dem Weg dahin bringt uns Scott zum Lachen, zum Schniefen, klopft uns weich fürs Happy-End - und reißt dann den Vertrag genüsslich entzwei.“ (Die Welt) CinemaxX, CineStar, Schauburg, CinemaxX OL, Lichtspielhaus DEL, Passage BHV

28 Days Later Großbritannien/USA 2002, R: Danny Boyle, D: Cillian Murphy, Naomi Harris

“‘28 Days Later‘ ist es um die britische Insel nicht gut bestellt: Ein Virus hat nahezu die gesamte Bevölkerung in Zombies verwandelt. In Bildern, die so aussehen, als würden sie vor den Augen des Zuschauers verwesen, entwirft Danny Boyle (,Trainspotting‘) eine düstere Zukunftsvision, die durch gelegentliche Blutbäder farblich etwas aufgelockert wird. Nach einem starken Beginn und eindringlichen Szenen in einem entvölkerten London verpasst Boyle die Chance, das Zombie-Genre zu revitalisieren, weil er mit seinen Hochleistungs-Untoten, die wie im Zeitraffer töten, nur Gemetzel anrichtet, aber keine Spannung erzeugt.“ (Der Spiegel) City

U

Uckermark Deutschland 2001, R: Volker Koepp

“Beobachtungen in der Uckermark, einem dünn besiedelten Landstrich nordöstlich von Berlin. Der Dokumentarfilm lässt die Betroffenen, zumeist Verlierer der Wiedervereinigung, zu Wort kommen, nähert sich ihnen bedächtig und behutsam und versteht es, durch seine teilnehmende Beobachtung das Schweigen und die Lethargie der Porträtierten aufzubrechen. Die Melancholie des Themas wird durch die einfühlsame Bildgestaltung und langsame Kamerafahrten über die sanfte Hügellandschaft noch verstärkt.“ (filmdienst) Gondel

V

Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski, Dominique Horwitz

„Verrückt nach Paris“ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderteSchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Martin Lüttge, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. (hip) City

W

Werner – Gekotzt wird Deutschland 2003, R: Michael Schaak, Toby Genkel

„Der Film will an den großen Erfolg seiner drei Vorgänger anknüpfen und bedient daher nach Lust und Laune deutschen Furz- und Pinkel-Humor. Einmal mehr wird der saufende Proll zum strahlenden Helden, der durch halb Europa reist, um einen ‚Flachköpper‘ zu machen. Phantasievoll, aber ungeordnet reihen ‚Werner‘-Erfinder Rötger Feldmann und seine Regisseure Michael Schaack und Toby Genkel eine derb-komische Episode an die andere. Sollte das Publikum ähnlich bierselig sein wie die Leinwandhelden, könnte es einen Zusammenhang zwischen den Bildern erkennen.“ (Der Spiegel) CineStar

Whale Rider Neuseeland 2002, R: Niki Caro, D: Keisha Castle-Hughes, Rawiri Paratene

„Ein Maori-Mädchen begehrt gegen die Traditionen ihres Volkes und ihren sturen Großvater auf. Mit ihrem - u. a. in Sundance preisgekrönten - Regiedebüt gelingt der Neuseeländerin Niki Caro ein seltener Kunstgriff: Feinfühlig vereint sie moderne Girl-Power-Story, Sozialstudie, Familiendrama und Märchen zu einer bildgewaltigen Traumreise auf die neuseeländische Nordinsel. Ein warmherzig erzähltes Stück magischen Realismus, das Klischees sauber umschifft und trotz aller Mythologie genug rauen Alltag zeigt, um nicht in Esoterikkitsch zu ersaufen. Gerade wegen dieser Wahrhaftigkeit rührt ‚Whale Rider‘ zu Tränen. Wenn die kleine Pai während einer Schulaufführung mit bebender Stimme für ihren nicht erschienenen Großvater ein Maori-Gedicht rezitiert, werden ihre feuchten Augen nicht die einzigen im Kinosaal sein.“ (Cinema) Atlantis, Schauburg, Casablanca OL

Wrong Turn Deutschland 2003, R: Rob Schmidt, D: Eliza Dushku, Desmond Harrington

„Sechs saftige junge Menschen kommen in den Wäldern West Virginias vom rechten Weg ab - ein gefundenes Fressen für eine umtriebige Horde kannibalistisch veranlagter Schlächter. „Wrong Turn“ ist eine fleisch- und nervenzerfetzende Menschenhatz, die mit ekligen Schockeffekten aufwartet. Die Kannibalen werden zwar nicht beim Schnabulieren gezeigt, doch wenn der vierfach Oscar-gekrönte SFX-Guru Stan Winston (“Aliens“) seine Naturburschen auf Mädchen loslässt, verlieren die schon mal den Kopf. „Wrong Turn“ wirkt damit wie eine Blaupause für gutes Low-Budget-Splatterkino: fies, brutal und schnörkellos.“ (Cinema) CineStar

Z

Der zehnte Sommer Deutschland 2003, R: Jörg Grünler, R: Martin Stührk, michelle Barthel

„‚Der zehnte Sommer‘, nach einem Kinderbuch von Dieter Bongarz, ist ein Spitzbubenstück, voller Streiche, in dem ein Junge seine Eltern austrickst. Im Keller hat er heimlich einen kleinen Zoo mit Grashüpfern und Regenwürmern aufgebaut, Größeres ist angedacht, und, um so oft wie möglich mit seinen Freunden dahinzukommen, ist er zu seinen Eltern wie anderen Erwachsenen von geradezu köstlicher Höflichkeit. Unterschwellig und ohne Zeigefinger transportiert der Kinderfilm die Botschaft, sich die Fähigkeit nicht zu vergeben, um an ganz einfachen Dingen noch Freude und Spaß entdecken zu können.“ (Deutschlandradio Kultur) Casablanca OL

2001 - Odyssee im Weltraum USA 1968, R: Stanley Kubrick, D: Keir Dullea

Endlich mal wieder auf großer Leinwand und nicht im Hutschachtelkino: Der SF-Film, ohne den es „Star Wars“, „Krampfstern Galactica“ etc. gar nicht geben würde. Und der sie immer noch locker übertrifft. Die berauschenden Psychedelia-Effekte von Douglas Trumbull knallen jedenfalls besser als die aufgeblasenen Feuerwerks-Explosionen in den Fiction-Filmen neuerer Bauart. Reingehen! Schauburg