der stratege

Professor Dr. Heinrich C. Mayr

Fast alle Programmierer, die sich bisher zur geplanten EU-Softwarepatentrichtlinie äußerten, sprachen sich vehement dagegen aus. Nur Heinrich C. Mayr, der Präsident ihrer deutschen Standesorganisation, der 1969 gegründeten „Gesellschaft für Informatik“, mochte nicht in den Chor einstimmen. Mayr ist zugleich Sprecher der „I-12-Initiative“, die sich als „Strategiekreis“ für die Auswirkungen der Informationstechnik versteht. In einem Memorandum spricht sie sich für Softwarepatente aus, allerdings nur dann, wenn ihre Laufzeit auf fünf Jahre begrenzt wird – das im Rahmen der WTO formulierte „Abkommen über den Handel mit geistigem Eigentum (Trips) sieht wesentlich längere Fristen vor.

Mayr studierte Mathematik und Informatik in Karlsruhe und Grenoble. Danach lehrte er Informatik in Karlsruhe, Kaiserslautern, Saarbrücken und München – außerdem in der Ukraine und in Neuseeland. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen unter anderem in den Bereichen der objektorientierten Methoden für das Design von Informationssystemen und der Modellierung von Unternehmens- und Geschäftsprozessen. Außerdem forschte er über Teleunterricht und Produktionssimulation, über Expertensysteme, Softwarewartung und über neue Interface-Paradigmen für nutzerorientierte Informationssysteme. Seit 1990 ist er Professor an der Universität Klagenfurt.