Falsche Zahlen

Behörde gab missverständliche Zusammenfassung über Sprachprobleme bei vierjährigen Kindern

Bei den Ergebnissen der Untersuchung von rund 15.000 Viereinhalbjährigen hat die Hamburger Bildungsbehörde sich arg verrechnet. Sie hatte mitgeteilt, dass nur vier Prozent aller einsprachig deutschen Kinder, aber 51 Prozent aller Kinder mit Migrationshintergrund Sprachförderbedarf hätten (taz berichtete). Tatsächlich liegt die Zahl der deutschen Kinder mit Sprachproblemen bei knapp 18 Prozent. Das wurde im Schulausschuss bekannt. Die vier Prozent bezogen sich lediglich auf die deutschen Kinder mit Sprachförderbedarf im Deutschen.

Die SPD-Abgeordnete Luisa Fiedler kritisierte die Darstellung: „So etwas hat ein Echo in der Stadt.“ Die Bevölkerung dächte dann, „nur die Migrantenkinder können immer noch nicht richtig Deutsch“. Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig erklärte, die Erhebung mache deutlich, dass mit Kindern in unserer Gesellschaft insgesamt weniger gesprochen wird. Deshalb müsse überlegt werden, wie Kinder „von Geburt an in Kontakt mit Sprache kommen“. Denkbar sei, einen Kreis von Kitas zu einem Bildungsangebot zu verpflichten.

Die im März durchgeführte Erhebung wurde vom Landesinstitut für Lehrerbildung ausgewertet, das allerdings erst im Juni den Auftrag erhielt, weshalb sich der Bericht verzögerte. kaj