Wohlwollen bleibt

Schröder war auch früher Nordstaatensympathisant

Bremen taz ■ „Das ist mir nicht erinnerlich, dass er da Vorreiter war“, sagte gestern der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende im niedersächsischen Landtag, Hermann Dinkler. Von der taz befragt, ist ihm Nordstaaten-Kämpfer Gerhard Schröder zu Ministerpräsidentenzeiten nicht gewärtig. Wie berichtet, deutete der Bundeskanzler im Super-Illu-Gespräch an, dass ihm 16 Bundesländer zu viel und ein Nordstaat genug sei. Das, zuletzt diskutiert als Zusammenschluss Bremen/Hamburg/Niedersachsen, habe er schon früher gewollt.

Tatsächlich hatte sich der Niedersachse als Landesvater noch Mai 1996 bereit erklärt, sich für ein Nordland einschließlich Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein einzusetzen. Angestoßen hatte die Diskussion der verärgerte Hamburger Kollege Henning Voscherau (SPD). Als weder Schleswig-Holstein noch Niedersachsen seinen Plänen zur Elbvertiefung zustimmen wollten, sagte er, mit einem gemeinsamen Bundesland hätte Hamburg weniger Probleme.

Zaghafter Freund des Nordstaates war auch der heutige Ministerpräsident Christian Wulff (CDU). Doch die Landes-CDU sprach sich vergangene Woche für Kooperation statt Unität aus: bei Verfassungsschutz, Statistik, Polizeibekleidung. Das findet auch SPD-Fraktionschef Sigmar Gabriel gut: „Scheitern würde der Nordstaat jetzt am Selbstbewusstsein der Hansestädte“. tiw