300 Flüchtlinge in Italien gestrandet

LAMPEDUSA dpa ■ Auf der süditalienischen Insel Lampedusa zwischen Sizilien und Nordafrika sind erneut über 300 Flüchtlinge gestrandet. Einem Boot mit 332 Migranten – darunter 23 Frauen – gelang es in der Nacht zum Mittwoch, direkt im Hafen der Insel einzulaufen, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Über die Nationalität der Bootsflüchtlinge wurde bisher nichts bekannt. Mit den Neuankömmlingen sind nach Angaben der Inselverwaltung derzeit rund 2.000 Einwanderer auf Lampedusa. „Mit den Gestrandeten von heute Nacht stehen wir erneut vor dem Kollaps“, erklärte ein Sprecher des Bürgermeisters Dino De Rubeis. Die Flüchtlinge verteilten sich zwar auf zwei Lager, ein Auffangzentrum für 800 Menschen – heute in „Abschiebezentrum“ umgetauft – und ein neues Lager aus Wohncontainern auf dem Gelände einer ehemaligen Nato-Basis. Das alte Lager sei nach einem im Februar von protestierenden Flüchtlingen gelegten Brand noch nicht wieder aufgebaut, das neue noch nicht ganz fertig.