Gute Freunde

Seit zwanzig Jahren sorgen die Freunde guter Musik nun schon für das schönere Hören in Berlin

20 Jahre Freunde guter Musik vom 26. September bis 4. Oktober, Auftakt heute um 20 Uhr mit Glenn Branca in der St.-Elisabeth-Kirche, Invalidenstaße 3. www.freunde-guter-musik-berlin.de

Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Schönste, was es gibt auf der Welt … und weil diese Welt manchmal recht unübersichtlich angelegt ist, ist es noch schöner, wenn einen dieser Freund auch mit den Hinweisen versorgt, wo man jetzt hinhorchen soll und was es gerade zu entdecken gibt, welche Seitenwege zu unvermuteten Überraschungen führen. Manchmal soll er einen ruhig mit Abseitigem konfrontieren und beharrlich daran festhalten, dass es immer Traditionen gibt, die einfach gepflegt gehören, weil niemand wurzellos ist. Weswegen man nicht gleich auf seinem kleinen Stück Scholle verhocken muss. Was die „Freunde guter Musik“ wirklich nicht tun. Seit 1983 versorgen sie Berlin mit aufregenden Konzerten und Klangerlebnissen an manchmal spektakulärem Ort (nur mal als Erinnerungshilfe: Christian Marclays Simultankonzertmix in einem Straßenbahndepot). Zwanzig Jahre konsequentes Arbeiten an den blöden Genregrenzen vorbei, was mit einem Festivalreigen gefeiert wird, bei dem es gleich heute ein Wiederhören mit Glenn Branca gibt, dem eigentlichen Anlass zur Gründung des Vereins und erstes Konzert der Freunde – die „Symphony No. 14“ des Zeremonienmeisters der Gitarre ist in einer Uraufführung zu hören, und das weitere Programm mit verschiedentlicher Testton-Elektronik, dem augenzwinkernden Barroom-Jazz von Hudson Riv (mit gestandenen Free-Jazzern) oder die Urgewalt des sardischen Männerchores Tenores di Bitti markiert das Interessenspektrum der Freunde, deren Ratschlägen man unbedingt Vertrauen schenken sollte. TM