Teurer als die Hafencity

GAL kritisiert Preisvorstellungen des Senats für Wohnen am AK Eilbek: Gerade für junge Familien, die in der Stadt gehalten werden sollen, seien die Grundstücke zu teuer

Der GAL-Bürgerschaftsabgeordnete Claudius Lieven hat dem Senat vorgeworfen, er verlange zu hohe Preise für die Baugrundstücke auf dem Gelände des Allgemeinen Krankenhauses (AK) Eilbek. Gerade für junge Familien, die der Senat mit seiner Politk der Wachsenden Stadt in Hamburg halten möchte, seien sie nicht finanzierbar. „Angesichts dieser Situation fragen wir uns, was die Erklärungen der Finanzbehörde und der Baubehörde wert sind“, sagt Lieven.

Die 16 Hektar des künftigen Baugebiets „Friedrichsberg“ hat der Landesbetrieb Krankenhäuser (LBK) wie andere nicht mehr benötigte Krankenhaus-Grundstücke verkauft, um damit die Renten seiner Mitarbeiter finanzieren zu können. Als Ergebnis eines städtebaulichen Wettbewerbs sollen dort 380 Wohnungen errichtet werden, 120 davon durch Baugemeinschaften.

Auf dem von Grün- und Freiflächen durchzogenen Areal zu wohnen, ist attraktiv. Die Stadt habe sich zunächst reger Nachfrage erfreuen können. „Seit die Preisvorstellungen der Stadt bekannt wurden, ist das Interesse bei den meisten Bauwilligen allerdings deutlich abgekühlt“, sagt Lieven.

Aus Sicht des Stadtentwicklungsexperten ist das kein Wunder: Die Finanzbehörde rechne mit einem Kaufpreis von 500 bis 550 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Am Sandtor- und Dalmannkai in der häufig als teuer kritisierten HafenCity verlange die Stadt dagegen 430 bis 470 Euro pro Quadratmeter.

Die Wohnungsbaukreditanstalt (WK) erkenne zudem nur Grundstückskosten von bis zu 410 Euro pro Quadratmeter als förderfähig an. „Die Stadt setzt auf maximale Erlöse“, kritisiert Lieven. Das werde auch dadurch deutlich, dass der LBK lediglich gut 75 Euro pro Quadratmeter Grundfläche beim Verkauf an die Stadt erhalten habe.

Gernot Knödler