DVU gewinnt in Bremerhaven

Große Verluste für SPD und CDU, Rechtsradikale legen deutlich zu. Grüne und FDP schaffen Einzug in das Stadtparlament

Bremerhaven taz ■ Bei der Kommunalwahl in Bremerhaven mussten SPD und CDU offenbar deutliche Verluste hinnehmen. Nach der Auszählung von 97 (von insgesamt 105) Wahlbezirken erhielt die SPD rund 35,5 Prozent der Stimmen (1999: 42 Prozent), die CDU lag lediglich bei 31 Prozent (39). Deutlich den Sprung in die Stadtverordnetenversammlung hat offenbar erneut die rechtsradikale Deutsche Volksunion (DVU) geschafft. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe lag die Partei des Bürgerschaftsabgeordneten Siegfried Tittmann bei über 8 Prozent der Stimmen (5,2). Die Grünen konnten sich von 6,4 auf knapp 11,5 Prozent verbessern. Auch die FDP hat – im Unterschied zur Schill-Partei – mit gut 7 Prozent den Einzug in die Stadtverordnetenversammlung geschafft.

Die Wahlbeteiligung war enttäuschend gering – nur 51,5 Prozent der 88.000 Wahlberechtigten sind gestern zur Urne gegangen. Rechnerisch wäre bei diesem Wahlergebnis eine Ampelkoalition aus SPD, FDP und den Grünen möglich – Vertreter von Rot und Grün lehnten jedoch in ersten Reaktionen eine solche Option ab. Neun Parteien und eine Wählervereinigung hatten sich um die 48 Mandate beworben. Derzeit wird Bremerhaven von einer großen Koalition regiert. Bei der letzten Wahl 1999 hatten SPD und CDU jeweils 21 Sitze gewonnen, die Grünen und die DVU jeweils drei. Die Stadtverordnetenversammlung ist das parlamentarische Organ der Stadt, für alle Verwaltungsangelegenheiten ist der Magistrat zuständig (ausführlicher Bericht folgt). jox/yvo