was macht eigentlich ...Huub Stevens?

Bleiben müssen

Misserfolg allein reicht nicht aus, um bei Hertha den Job zu verlieren. Zwar haben die Hauptstadt-Bolzer auch im siebten Saisonspiel noch keinen Sieg errungen, doch Hertha-Manager Dieter Hoeneß hält weiter ganz fest an Trainer Huub Stevens fest. Und zwar so sehr, dass man sich langsam fragt, ob Stevens bleiben muss.

Vielleicht will er das ja gar nicht, bleiben. Vielleicht will er ja sogar weg, einfach nur weg. Vielleicht will er ja lieber die deutschen Synchronschwimmerinnen coachen als diese Rasenhalma-Truppe, lieber leise weinen als öffentlich wüten. Vielleicht darf er das nur nicht. Jedes Mal, wenn wieder irgendjemand vom Automatismus der Branche spricht (Das Team fünfmal nicht siegt, der Trainer fliegt, oder so ähnlich), jedes Mal, wenn jemand nach Huubs Hut fragt und wissen will, wann er den wohl nehmen müsse, also nach jedem der letzten Hertha-Spiele, stellt sich Herthas Hoeneß vor den Trainer. Schützend heißt es dann immer so schön. Dabei passt der vielleicht nur auf, dass Huub nicht wegläuft. „Ich erlebe Huub Stevens jeden Tag, er hat die Kraft“, glaubt Hoeneß. Aber hat er auch noch die Lust? Was soll er denn noch alles machen. Wenn nicht mal hilft, den Spielern „Das Wunder von Bern“ in der Sneak-Preview vorzuführen. Wenn selbst Springers Hertha-Inspektor nichts ausrichten kann. „Wenn Sie denken, dass das die harte Welle ist, kennen Sie mich nicht“, hat Stevens nach dem Spiel gesagt. „Ich gehe meinen Weg weiter.“ Wenn er darf. Vorerst muss er bleiben. JRZ FOTO: AP