Klage gegen Halle

Umweltverband zieht gegen Bauvorhaben im Hochwasserabflussgebiet vor Gericht. Bauträger irritiert

Bremen taz ■ Mit juristischen Mitteln will der Gesamtverband Natur und Umweltschutz Unterweser (GNU) gegen die geplante Boothalle am Fuldahafen in Hemelingen vorgehen. Das Bauwerk soll mitten im Hochwasserabflussgebiet entstehen. Dies werde man nicht dulden, sagte GNU-Vorstandssprecher Martin Rode gestern. Der Verband will heute gegen die wasserrechtlichen Genehmigungen Klage und Widerspruch einlegen.

Das Umweltressort hatte die Zustimmung zu dem Bau mit der Begründung gerechtfertigt, dass die negativen Auswirkungen im Falle eines Hochwassers nur von „untergeordneter Bedeutung“ seien (taz berichtete). Rode betonte dagegen, dass das Bauvorhaben im Hochwasserschutzgebiet „alles andere als ein Einzelfall“ sei. Bremen hat mehrfach Baugebiete im Flutraum ausgewiesen, Weyhe will den Deich nach vorne verlegen – alles Maßnahmen, die dem Hochwasser den Platz rauben.

Für die Halle lasse sich ebenso gut ein Standort binnendeichs finden, sagte GNU-Vorstand Joachim Seitz. Das Wirtschaftsressort habe eine solche Alternative überhaupt nicht geprüft. Das „rechtswidrige Vorhaben“ wolle sich Bremen jetzt auch noch von der EU finanzieren lassen. Wegen der Missachtung der EU-Umweltrichtlinien steht diese Finanzierung jetzt allerdings auf der Kippe – weswegen die Gewoba, die die Halle errichten soll, dem Vernehmen nach bereits besorgt beim Wirtschaftsressort nachgefragt hat. Die Klage des GNU hat zudem aufschiebende Wirkung. Seitz’ Rat: gleich einen anderen Standort suchen. sim