unterm strich
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Während am Lido in Venedig das europäische und asiatische Kunstkino gefeiert wird, melden die kulturellen Opponenten aus Hollywood neue Triumphe. Die Kassenrekorde des US-Kinosommers 2003 wurden in diesem Jahr sogar noch überboten. Mit nahezu 4 Milliarden Dollar (3,32 Milliarden Euro) konnte die amerikanische Filmindustrie ihre Einnahmen um rund 3 Prozent steigern. Nicht nur erfolgreiche Sequels wie „Shrek“, „Spider-Man“ und „Harry Potter“ sorgten für Zulauf, sondern auch die Überraschungen „Fahrenheit 9/11“, erfolgreichster Dokumentarfilm aller Zeiten, und die Sportkomödie „Voll auf die Nüsse“ mit jeweils deutlich über 100 Millionen Dollar Einspielergebnis.

Auf den zweiten Blick sind die Zahlen allerdings mit Vorsicht zu genießen. Hollywood verdankt den finanziellen Zuwachs nicht einer gestiegenen Gesamtzuschauerzahl, sondern den Preiserhöhungen für Kinokarten. Die Besuche gingen nämlich sogar um knapp 0,8 Prozent zurück, ähnlich wie bereits 2003. Insgesamt wurden im US-Kinosommer vom 31. Mai bis zum Labour Day am 6. September rund 637,8 Millionen Karten verkauft.

Sieger im Hollywoodwettlauf ist bei weitem Vorsprung „Shrek 2“ mit 436,7 Millionen Dollar, gefolgt von „Spider-Man 2“ mit 370 Millionen. Auch zwei deutsche Regisseure konnten mit ihren Filmen die 100-Millionen-Grenze knacken: Roland Emmerichs Umwelt-Thriller „The Day After Tomorrow“ erspielte mehr als 185 Millionen Dollar, und Wolfgang Petersens „Troja“ kam auf mehr als 135 Millionen. Zur Gruppe der Kassenschlager mit dreistelligen Millioneneinnahmen gehörten auch der Science-Fiction-Hit „I, Robot“ und „The Village – Das Dorf“, der in dieser Woche in Deutschland anläuft.