Sekundarschule abgenickt

Kein Widerspruch in der Bildungsdeputation – dafür vom Bremer Grundschulverband

Bremen taz ■ Der Streit um die Reform des Bremer Schulsystems geht weiter. Während gestern die Bildungsdeputation die von SPD und CDU ausgehandelte Schulreform (taz berichtete) ohne Widerspruch zur Kenntnis nahm, griff der Bremer Grundschulverband die geplanten Änderungen heftig an.

Noten etwa, die nach dem Willen der großen Koalition ab Klasse 3 verbindlich sein sollen, gäben eben nicht den tatsächlichen Leistungsstand der SchülerInnen wieder und machten den integrativen Ansatz des individuellen Förderns und Forderns zunichte. Gerade bei den schwächeren Schülern seien daher „negative Auswirkungen auf die Lernfreude und Lernmotivation zu erwarten“, schreibt der Verband. Die geforderte „breite Leistungsspitze“ sei so nicht zu erreichen.

Unverantwortlich sei es auch, Kinder künftig schon früher in die Schule zu lassen, gleichzeitig aber die Vorklassen abzuschaffen, ohne im Gegenzug für eine personell bessere Ausstattung der Grundschulen zu sorgen. Das meiste Geld, das für Ganztagsschulen vorgesehen gewesen sei, befürchtet der Grundschulverband, werde letztlich in Gymnasien und Sekundarschulen fließen – „zu Lasten der erfolgreichen Arbeit an den Bremer Grundschulen.“

Nach Stellungnahmen der Eltern-, Lehrer- und Schülervertretungen soll die Vorlage nochmals die Deputation passieren und im Frühjahr 2004 von der Bürgerschaft beschlossen werden. Die Änderungen gelten ab August 2004 für alle SchülerInnen, die jetzt die vierte Klasse besuchen. sim