Kulturverwaltung abblähen

Minister Stratmann skizziert erstmals Kürzungen für freie Kulturszene in Niedersachsen

Hannover taz ■ Verbände, die sich in Niedersachsen um die freie Kultur kümmern, müssen im kommenden Jahr mit saftigen Kürzungen rechnen. „Wir versuchen, dort zu kürzen, wo sich die Kulturverwaltung aufgebläht hat“, sagte Kulturminister Lutz Stratmann (CDU) gestern, nachdem er erstmals seine Pläne zur Umstrukturierung der Kulturförderung vor der CDU-Fraktion skizziert hatte. Von den neun Millionen Euro, die pro Jahr für freie Kulturprojekte zur Verfügung stehen, sollen jetzt offenbar nicht mehr acht, sondern „nur“ noch sieben Millionen gekürzt werden.

Dennoch muss vor allem die Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur, die 2004 noch 1,3 Millionen Euro erhält, mit happigen Streichungen rechnen, deutete Stratmann an. Der Landesverband der Musikschulen dürfte glimpflicher behandelt werden. Auch in der Projektförderung komme er nicht „um Kürzungen nach dem Rasenmäherprinzip herum“, sagte Stratmann. Während die freien Theater nicht alle Zuschüsse verlieren sollen, dürfte es bei den 650 Museen heftigere Einschnitte geben. Stratmann: „Museen sind nur so gut, wie die Besucher, die sie besuchen“. Alle Bereiche müssten sich stärker um Sponsoren kümmern. Genauere Zahlen will der Minister am 22. September bekanntgeben. ksc