Fairer Preis gefordert

DGB und Diakonie: Sozialticket für monatlich 39 Euro viel zu teuer. Senat verhandelt mit Verkehrsbetrieben

Diakonie und Gewerkschaften haben den Senat aufgefordert, das so genannte Sozialticket für Arbeitslose zu einem „fairen Preis“ wieder einzuführen. Der von den Berliner Verkehrsbetrieben und dem Senat erwogene Preis von bis zu 39 Euro sei „dramatisch überzogen und nicht akzeptabel“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg, Susanne Kahl-Passoth, und dem Vorsitzenden des DGB-Bezirkes Berlin-Brandenburg, Dieter Scholz.

Wer sich um neue Beschäftigungsmöglichkeiten kümmern solle, sei auf Mobilität angewiesen, hieß es zur Begründung. Dies sei nur mit einem finanziell verkraftbaren Sozialticket zu erreichen. Die gewerkschaftlichen Arbeitslosengruppen fordern einen Ticketpreis von maximal 10 Euro. Die durchschnittliche Arbeitslosenhilfe liege in den neuen Ländern bei 425 Euro im Monat. Das Arbeitslosengeld II werde in vielen Fällen dazu führen, dass Menschen weniger Unterstützung erhielten, betonten Kahl-Passoth und Scholz.

Das Ende 2003 wegen Haushaltseinsparungen abgeschaffte Sozialticket wurde zuletzt für 20,40 Euro angeboten. Wirtschaftssenator Harald Wolf und Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (beide PDS) trafen sich gestern Abend mit Vertretern der Verkehrsbetriebe, um über den Preis des künftigen Sozialtickets zu verhandeln. Ein Ergebnis lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor. EPD, TAZ