Knast nach Wechsel zu al-Qaida

Höchststrafe in Belgien gegen einen Ex-Fußballprofi wegen eines geplanten Anschlags

BRÜSSEL ap/afp ■ Der frühere Fußballprofi Nizar Trabelsi ist wegen eines versuchten Bombenanschlags der Terrororganisation al-Qaida auf einen US-Militärstützpunkt in Belgien zu 10 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Brüsseler Gericht verhängte gestern nach einem viermonatigen Terrorprozess die Höchststrafe gegen den Tunesier, der 1989 für den damaligen deutschen Fußball-Bundesligisten Fortuna Düsseldorf spielte.

Der 33-jährige Trabelsi hatte zugegeben, einen Anschlag mit einer Autobombe auf den US-Luftwaffenstützpunkt Kleine Brogel geplant zu haben. Dort sind rund 100 US-Militärs stationiert. Unbestätigten Berichten zufolge sollen dort auch Atomwaffen gelagert sein. Trabelsi lernte nach eigenen Angaben Ussama Bin Laden in Afghanistan kennen. Er war zwei Tage nach den Anschlägen vom 11. September verhaftet worden.

Ein weiterer Tunesier wurde zu 6 Jahren Haft wegen seiner Beteiligung am Attentat auf den afghanischen Taliban-Gegner Achmed Schah Massud am 9. September 2001 verurteilt. Massud war von zwei Selbstmordattentätern getötet worden, die zur Tatzeit belgische Pässe trugen. 20 weitere Angeklagte wurden zu Haftstrafen bis zu 5 Jahren verurteilt, einer freigesprochen.

Erwartet wurden gestern auch die Urteile gegen den ebenfalls aus Tunesien stammenden Belgier Tarek Maaroufi sowie weitere 21 mutmaßliche Al-Qaida-Mitglieder. Die Staatsanwaltschaft warf ihnen vor, mehrere Attentate in Europa geplant zu haben.