Bombodrom erneut vor Gericht

WITTSTOCK dpa ■ Neue Runde im Streit um die sofortige Nutzung des militärischen Übungsplatzes „Bombodrom“: Das Verteidigungsministerium werde beim Oberverwaltungsgericht Frankfurt (Oder) Beschwerde gegen drei Entscheidungen des Verwaltungsgerichts Potsdam einreichen, sagte gestern ein Ministeriumssprecher. Das betreffe zunächst eine Klage der Gemeinde Schweinrich, der das Potsdamer Gericht stattgegeben und die so aufschiebende Wirkung erlangt hatte. Um das 12.000 Hektar große Gelände bei Wittstock gibt es seit 1992 Streit. Das von der Sowjetarmee nach 1945 besetzte Gebiet wäre das größte Militärareal in Deutschland. Die Bundeswehr plant jährlich 1.700 Einsätze mit mehreren Flügen in geringer Höhe und das Abwerfen von Übungsbomben. Die gerichtliche Auseinandersetzung war erneut aufgeflammt, nachdem Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) im Juli die Inbetriebnahme des Platzes entschieden hatte. Beim Potsdamer Verwaltungsgericht stehen noch vier Anträge zur Entscheidung, die in der Hauptsache frühestens Mitte 2004 erfolgt.