Uni mit Output, aber ohne Geist

Eine Universität „ohne Kultur und Geist“ malte die SPD-Fraktion gestern in der Aktuellen Stunde der Bürgerschaft an die Wand. Der Senat plane mit der „Halbierung in den Geistes-, Kultur- und Sprachwissenschaften“ das „gigantischste Sparprogramm aller Zeiten“, sagte die SPD-Abgeordnete Barbara Brüning. Die von Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos) verfochtenen Reformen entsprächen einem „einseitigen Menschenbild des Homo oeconomicus technicus“. Eine „Zerschlagung der Fächervielfalt“ nach „kurzsichtigen Verwertbarkeitsgesichtspunkten“ beklagte Heike Opitz, wissenschaftspolitische Sprecherin der GAL. „Hamburg als Tor zur Welt kann sich keine Provinz-Universität leisten“, so Opitz.

Der CDU-Abgeordnete Wolfgang Beuß hingegen barmte über einen „erbärmlichen Output“ an der Hamburger Uni, an dem selbstredend Ex-SPD-Senate schuld seien. Die „Studienerfolgsquote“ liege bei 29 Prozent, die durchschnittliche Studiendauer bei über 13 Semestern. „Das kann nicht normal sein in dieser Zeit“, so der CDU-Mann. Die Welt sei nicht so einfach, wie sie sich die Opposition wünsche, sagte Senator Dräger. Die Politik dürfe jungen Leuten bei deren Studienwahl nichts vormachen: „Wir haben zu fragen, welche Absolventen künftig am Arbeitsmarkt gefragt sind.“ jox